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Sonderfall oder Stimmungstest?

Bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt gewinnt die CDU haushoch. Wie hat sie das geschafft? Und was bedeutet das für die Bundestagswahl?

Ein Wahlergebnis wie ein Paukenschlag

Dieses Wahlergebnis hat es in sich: Rund 37 Prozent der Stimmen gingen bei den Landtagswahlen in Sachsen-Anhalt am Sonntag an die CDU. Dabei hatte es in den Umfragen eigentlich nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen mit der AfD ausgesehen. Die aber kommt nur auf etwa 21 Prozent. Die FDP hat es mit etwas über sechs Prozent wieder in den Landtag geschafft.

Die Grünen wiederum haben es gerade so über die Fünf-Prozent-Hürde geschafft, obwohl die Partei bundesweit mit der CDU um den ersten Platz konkurriert. Auch andere Parteien links der Mitte haben kaum Grund zur Freude: Die Linke verliert deutlich im Vergleich zu den letzten Wahlen und die SPD fährt nur ein einstelliges Ergebnis ein – zum ersten Mal in ihrer Geschichte.

Wenn man sich die Stimmung anschaut, die noch vor ein paar Monaten relativ deutlich gegen die CDU geherrscht hat, dann ist es umso erstaunlicher, was für ein starkes Ergebnis die CDU jetzt hier geholt hat.

Luca Deutschländer, Redakteur für den MDR in Magdeburg

Foto: MDR/Jörn Rettig

Sachsen-Anhalt als Sonderfall?

Die CDU kann sich also über ein Wahlergebnis wie aus den goldenen Zeiten der Volksparteien freuen. Das Ergebnis sei „Rückenwind für die Bundestagswahl“ im Herbst, twitterte CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak am Montag. „Sachsen-Anhalt ist etwas ganz anderes als der Bund„, sagt dagegen Kathrin Göring-Eckhardt, die Fraktionschefin der Grünen im Bundestag. Viele Menschen hätten am Sonntag eben nicht für die CDU ihr Kreuz gemacht, sondern gegen die AfD.

Die Sachsen-Anhalt-Wahl ist ein deutliches Zeichen: Wir wollen Sicherheit und keine Experimente.

Norbert Kersting, Politikwissenschaftler

Foto: privat

Ist das Wahlergebnis in Sachsen-Anhalt also ein verlässlicher Stimmungstest in Hinblick auf die Bundestagswahl? Oder ein regionaler Sonderfall? Darüber spricht detektor.fm-Moderatorin Amelie Berboth mit MDR-Redakteur Luca Deutschländer und Politikwissenschaftler Norbert Kersting.