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Eine grüne und gerechte EU-Agrarpolitik: Wie geht das?

Damit Europa bis 2050 klimaneutral werden kann, braucht es eine ökologische Landwirtschaft. Wie kann eine grüne und gerechte EU-Agrarpolitik aussehen?

Forderung nach einer ökologischen Landwirtschaft

Mit Blick auf das wachsende ökologische Bewusstsein der Menschen und den voranschreitenden Klimawandel, braucht die Landwirtschaft nachhaltige Strategien. Nach Zahlen von Greenpeace werden etwa zwölf Prozent der deutschen Treibhausgase durch die Landwirtschaft verursacht. 

Die Europäische Union will deshalb mit der milliardenschweren Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) nun eine ökologische Landwirtschaft gewährleisten.

Dabei sollen die Auflagen auch für die Landwirtinnen und Landwirte wirtschaftlich sinnvoll und realistisch sein. Eigentlich wollte das EU-Parlament eine deutlich höhere Summe als bisher an ökologische Bedingungen knüpfen. Aber die Agrarministerinnen und -minister der einzelnen Länder konnten sich in der letzten Woche erstmal auf keine klimafreundlichere Agrarpolitik einigen.

Es geht im Endeffekt um mehr Geld für Umweltmaßnahmen oder weniger Geld.

Martin Häusling, Europaabgeordneter und agrarpolitischer Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen

Foto: privat

Kritik von Seiten der Landwirtschaft

Viele Bäuerinnen und Bauern in Deutschland sind insbesondere skeptisch, ob die geplanten Auflagen tatsächlich umsetzbar sind oder ihnen lediglich eine Mehrbelastung ohne wirtschaftlichen Sinn droht. Vor allem nach den letzten Dürresommern fürchten einige um ihre Existenz.

Udo Hemmerling, Generalsekretär des deutschen Bauernverbandes, betont, dass die Bauern und Bäuerinnen Planungssicherheit bräuchten.

Die Landwirte brauchen die klare Ansage, dass auch eine Profitkomponente in die Umweltzahlungen eingebaut wird.

Udo Hemmerling, Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes

Foto: DBV - Breloer

detektor.fm-Moderator Johannes Schmidt hat mit Martin Häusling, Europaabgeordneter und agrarpolitischer Sprecher von Bündnis 90/die Grünen, darüber gesprochen wie eine grüne und faire Agrarpolitik aussehen könnte. Udo Hemmerling vom deutschen Bauernverband weiß, warum viele Landwirtinnen und Landwirte die Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik kritisch sehen.