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Was tun gegen deutsche Steueroasen?

Das brandenburgische Schönefeld gilt als Steueroase für viele Berliner Unternehmen. Was bedeutet das und wie kann man dagegen vorgehen?

Steueroasen in Deutschland

Als Steueroasen werden Staaten oder Regionen bezeichnet, die ein besonders niedriges Steuerniveau haben. Das heißt: Es werden entweder gar keine oder nur sehr niedrige Steuern auf Einkommen erhoben. Besonders bekannt sind dafür zum Beispiel die Bermuda-Inseln oder aber auch die Schweiz.

Und auch in Deutschland gibt es Steueroasen. Eine davon ist Schönefeld in Brandenburg. Denn: Die Gewerbesteuern können von Kommune zu Kommune anders sein. Und die sind in Schönefeld besonders niedrig.

Unternehmen, die in Schönefeld angemeldet sind, zahlen relativ niedrige Gewerbesteuern. Denn dort liegt der Hebesatz bei 240 Prozent, bundesweit liegt er bei über 300 Prozent.

Rabea Schloz, detektor.fm-Redakteurin

detektor.fm

Juritisch nicht angreifbar?

Steueroasen sind in den meisten Fällen mit dutzenden Briefkastenfirmen verbunden. Die sind in Deutschland allerdings verboten. Deshalb werden einige Berliner Unternehmen kreativ und verlegen ihren Sitz in die brandenburgische Kommune. Denn solange die Firma ein Büro in Schönefeld hat, profitieren sie von den dortigen Steuersätzen — auch wenn sie in Berlin arbeiten.

Unser Problem beginnt dann, wenn ein Unternehmen eine Betriebstätigkeit oder Geschäftsleitung vortäuscht. Also an einem Sitz, wo dann nicht gearbeitet wird. Wenn jemand sich korrekt ansiedelt und eine Geschäftsleitung dort entfaltet, dann ist das legal.

Ingo Decker, Pressesprecher des brandenburger Finanzministeriums

Finanzministerium Brandenburg

Was es mit der Steueroase Schönefeld auf sich hat, hat detektor.fm-Redakteurin Rabea Schloz für den Podcast Teurer Wohnen recherchiert. Ob und welche rechtlichen Schritte diesbezüglich möglich sind, das beantwortet die Juristin Hannah Vos von FragDenStaat. Und wie die Regierung in Brandenburg dagegen vorgehen will, fragt detektor.fm-Moderator Til Schäbitz den Pressesprecher des brandenburger Finanzministeriums Ingo Decker.

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