Zurück zum Thema | Ukrainekonflikt

Was wollen Biden und Putin in der Ukraine?

US-Präsident Joe Biden und Russlands Regierungschef Wladimir Putin haben am Dienstag über den Ukrainekonflikt gesprochen. Beide Staaten verfolgen ihre eigenen Interessen in dem Land. Doch wie sehen die genau aus und ist eine diplomatische Einigung möglich?

Der Ukrainekonflikt verschärft sich: Rund 100 000 russische Soldaten haben sich nahe der ukrainischen Grenze gesammelt. Die ukrainische Regierung fürchtet deshalb eine Militärinvasion Russlands – der Kreml weist diesen Vorwurf zurück.

Es geht Russland nicht so sehr darum, zu annektieren, sondern über diesen permanenten Einflussherd Einfluss auf die gesamte Ukraine zu nehmen.

Dr. Margarete Klein, SWP-Forschungsgruppenleiterin für Osteuropa und Eurasien

Foto: Stiftung Wissenschaft und Politik

Biden und Putin im Gespräch

Die gegenwärtige Lage in Osteuropa zieht internationale Aufmerksamkeit auf sich. Besonders die Vereinigten Staaten mischen sich ein, drohen Russland im Fall eines Angriffs mit schwerwiegenden Sanktionen. Vor dem Hintergrund dieser angespannten Situation haben Joe Biden und Wladimir Putin am Dienstag ein Gespräch per Videoschalte geführt. Laut ukrainischem Außenminister Kuleba war der Dialog der Versuch einer Deeskalation. Worum geht es beiden Staaten eigentlich beim Ukrainekonflikt? Schließlich betreiben sie einen großen Aufwand, um mit der Gegenseite zu verhandeln.

Russland will eine Rückkehr zum Konzert der Großmächte. Also große Mächte wie die USA und Russland, die entscheiden, und die kleinen wie die Ukraine haben dann nur eine begrenzte Souveränität.

Dr. Claudia Major, SWP-Forschungsgruppenleiterin für Sicherheitspolitik

Foto: M. Lauritsen

Einigung in Sicht?

Seit Russland die Halbinsel Krim im Jahr 2014 annektiert hat, stehen der Westen und Russland in Konflikt: Die Annexion wurde bis heute nicht international anerkannt. Dass sich Biden und Putin um ein Gespräch bemühen, ist ein Zeichen der Diplomatie. Dennoch berichten beide Seiten nach dem Videogipfel, dass keine Zugeständnisse gemacht wurden. Ist eine diplomatische Lösung der Krise möglich? Und was würde bei einer Eskalation der Lage drohen?

Darüber spricht detektor.fm-Moderator Johannes Schmidt mit zwei Expertinnen der SWP, der Stiftung Wissenschaft und Politik. Dr. Margarete Klein forscht zu Russlands Außen-, Sicherheits- und Militärpolitik. Sie gibt Auskunft über den Ursprung des Ukrainekonfliktes. Über die diplomatischen Möglichkeiten weiß Dr. Claudia Major Bescheid, Leiterin der Forschungsgruppe für Sicherheits- und Verteidigungspolitik.