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Was sagt das Wahlverhalten über die Franzosen aus?

Die Wahl am Sonntag hat Emmanuel Macron gewonnen. Doch wie viele Franzosen sind mit seiner Politik wirklich zufrieden?

Kein Triumph für Macron

Das Wahlergebnis der Franzosen war am Ende eindeutig. Mit 58,5 Prozent der Stimmen liegt Macron auch dieses Mal deutlich vor seiner Opponentin, der rechten Marine Le Pen. Viele haben Macron aber nur gewählt, um einen Wahlsieg der Front National zu verhindern. Das sagt auch Macron selbst.

Macrons anderer Gegner, der Linke Jean-Luc Mélenchon, der im ersten Wahlgang über 20 Prozent der Stimmen erhalten hatte, konnte zur Stichwahl nicht noch einmal antreten. Aus den Reihen der Wählerinnen und Wähler von Mélenchon konnte Macron bei weitem nicht alle für sich mobilisieren.

Viele Leute haben sich einfach nicht in den beiden Kandidaten wiedergefunden.

Gregor Waschinski, Frankreich-Korrespondent beim Handelsblatt

Foto: Handelsblatt

Die Unzufriedenheit der Französinnen und Franzosen zeigt sich auch im Wahlverhalten: Der Vorsprung Macrons ist bei dieser Wahl deutlich kleiner als 2017. Damals hat er mit 66,9 Prozent der Stimmen gewonnen. Der Anteil der Nichtwählenden ist seitdem noch einmal um 3 Prozentpunkte gestiegen. Denn für viele Französinnen und Franzosen war keiner der beiden Kandidaten eine gute Option.

Steigende Preise in Frankreich

Macron wird Frankreich jetzt fünf weitere Jahre regieren und sich auch sozialen Fragen, bei denen Le Pen zuletzt punkten konnte, stellen müssen. Viele Menschen in Frankreich beschäftigen im Moment vor allem die starke Inflation und die steigenden Verbraucherkosten. Das waren neben Migrationsfragen und der Euromitgliedschaft die wichtigsten Themen in Le Pens Wahlkampf. Aber wen konnte Macron eigentlich für sich mobilisieren? Und was bewegt diejenigen, die ihn nicht gewählt haben?

detektor.fm-Moderatorin Marie Jainta hat mit Gregor Waschinski, Frankreich-Korrespondent beim Handelsblatt, über das Wahlverhalten der Franzosen gesprochen.

Redaktion