brand eins-Podcast | Alan Frei

Scheitern und fokussieren

Alan Frei hat nach eigenen Aussagen in den letzten 18 Jahren 50 Geschäftsideen und acht Firmen in den Sand gesetzt. Der Erfolg kommt mit Sexspielzeug und der Erkenntnis: Fokus ist alles!

Scheitern: Die Alan-Frei-Edition

Scheitern ist in den letzten Jahren ein großes Thema geworden, mit Fuck-Up-Nights, vielen Regalmetern Scheiterliteratur und natürlich unserem Flopcast. Statt gestürzter Heldinnen und Helden, haben wir gesehen, dass das Scheitern zu jeder Erfolgsgeschichte dazugehört und vor allem, dass wir davon lernen können.

Alan Frei ist ein Züricher Unternehmer, der mit seinen Geschäftsideen lange vor allem scheitert.

Man hört ja auch immer die amerikanischen Stories von Steh-auf-Männchen und ich war einfach überzeugt, dass ich aus den Fehlern lernen kann und es irgendwann doch zum Erfolg komme.

Alan Frei, Unternehmer

Jahrelang tüftelt er parallel an verschiedenen Geschäftsideen. Aber das Neue, so erzählt er, ist damals für ihn immer nur solange reizvoll, bis es nicht mehr neu ist. Dadurch gibt er Geschäftsideen auf, die mit Geduld und Veränderung Potenzial gehabt hätten. Außerdem leiden seine Projekte lange darunter, dass sein Netzwerk nie genau weiß, wofür er steht und woran er arbeitet. Das ändert sich, als er einen Onlineshop für Sexspielzeug mitgründet und als „Dildo-Alan“ bekannt wird.

Wenn man wirklich einen Fokus legt, wollen einem viele Leute helfen. Wenn sie wissen ‚Oh, Dildo-Alan!‘, dann sagen sie: ‚Da hätte ich jemanden, der verkauft das, triff doch mal den.‘

Alan Frei

2014 gründet er mit einem ehemaligen Studienkollegen das Unternehmen Amorana. Sein Kollege stellt Alan Frei damals die Bedingung, dass er sich nur auf dieses Projekt und auf keine anderen fokussieren solle. Diese Bedingung und die Tatsache, dass sich die beiden in ihren Arbeitsweisen gut ergänzen, bringt ihnen Erfolg. Im Jahr 2020 verkaufen sie Amorana an die britische Sexspielzeug-Firma Lovehoney.

Freiheit durch Minimalismus

Gleich darauf verkauft er auch die meisten seiner Habseligkeiten, nimmt nur 80 Dinge mit und zieht in ein Hotelzimmer. Wegen der Gefühle von Freiheit und Abenteuer, sagt er, und wegen der Flexibilität. Außerdem hängt das mit einem der wenigen Ratschläge zusammen, die er wirklich allen Unternehmerinnen und Unternehmern von Start-ups empfiehlt:

Wenn du niedrige Lebenshaltungskosten hast, kannst du schneller wieder aufstehen.

Alan Frei

detektor.fm-Moderator Christian Bollert spricht mit Alan Frei über Schnappsideen, Scheitern, Erfolg und über seine Lebensphilosophie.


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