Scheitern: Die Alan-Frei-Edition
Scheitern ist in den letzten Jahren ein großes Thema geworden, mit Fuck-Up-Nights, vielen Regalmetern Scheiterliteratur und natürlich unserem Flopcast. Statt gestürzter Heldinnen und Helden, haben wir gesehen, dass das Scheitern zu jeder Erfolgsgeschichte dazugehört und vor allem, dass wir davon lernen können.
Alan Frei ist ein Züricher Unternehmer, der mit seinen Geschäftsideen lange vor allem scheitert.
Jahrelang tüftelt er parallel an verschiedenen Geschäftsideen. Aber das Neue, so erzählt er, ist damals für ihn immer nur solange reizvoll, bis es nicht mehr neu ist. Dadurch gibt er Geschäftsideen auf, die mit Geduld und Veränderung Potenzial gehabt hätten. Außerdem leiden seine Projekte lange darunter, dass sein Netzwerk nie genau weiß, wofür er steht und woran er arbeitet. Das ändert sich, als er einen Onlineshop für Sexspielzeug mitgründet und als „Dildo-Alan“ bekannt wird.
2014 gründet er mit einem ehemaligen Studienkollegen das Unternehmen Amorana. Sein Kollege stellt Alan Frei damals die Bedingung, dass er sich nur auf dieses Projekt und auf keine anderen fokussieren solle. Diese Bedingung und die Tatsache, dass sich die beiden in ihren Arbeitsweisen gut ergänzen, bringt ihnen Erfolg. Im Jahr 2020 verkaufen sie Amorana an die britische Sexspielzeug-Firma Lovehoney.
Freiheit durch Minimalismus
Gleich darauf verkauft er auch die meisten seiner Habseligkeiten, nimmt nur 80 Dinge mit und zieht in ein Hotelzimmer. Wegen der Gefühle von Freiheit und Abenteuer, sagt er, und wegen der Flexibilität. Außerdem hängt das mit einem der wenigen Ratschläge zusammen, die er wirklich allen Unternehmerinnen und Unternehmern von Start-ups empfiehlt:
detektor.fm-Moderator Christian Bollert spricht mit Alan Frei über Schnappsideen, Scheitern, Erfolg und über seine Lebensphilosophie.