brand eins Podcast | Gesa Miczaika

„Unser Ziel ist es, die ganze Start-up- und Investment-Szene diverser zu gestalten“

2021 hat Gesa Miczaika den Auxxo Female Catalyst Fund ins Leben gerufen. Dieser fördert Start-ups, die von mindestens einer Frau gegründet wurden. Damit möchte sie die Diversität in der Branche fördern. Rendite und Impact zusammen – geht das?

Diversität als attraktive Lücke

Neuerdings ist zu beobachten, dass nicht nur vielen Gründerinnen und Gründer der Einfluss ihres Unternehmens wichtiger ist als schneller finanzieller Erfolg, sondern dass auch immer mehr Investorinnen und Investoren Start-ups in Hinblick auf Umwelt und Gesellschaft beurteilen. Kann so langfristig eine klügere Wirtschaft entstehen, mit Lösungen für Wassernot oder Klimaerwärmung, aber auch für die wachsende Ungleichheit in der Gesellschaft?

Gesa Miczaika hat 2019 die Beteiligungsfirma Auxxo mitgegründet. Anders als andere Risikokapitalgeber hat Auxxo von Beginn an in Start-ups mit sozialen und ökologischen Zielen investiert. 2021 kommt es zu einem Strategiewechsel: Zusammen mit einer ihrer Partnerinnen gründet sie den Auxxo Female Catalyst Fund. Dieser investiert nur in Start-ups, die mindestens eine Gründerin haben. Grund hierfür ist eine Rückschau: Von 14 Investitionen, die sie getätigt haben, sind 70 Prozent Unternehmen mit Gründerinnen. Schaut man sich das für Deutschland an, ergibt sich ein anderes Bild: Der Anteil an Gründerinnen beträgt 20 Prozent. Diese bekommen weniger als 10 Prozent des Risikokapitals. Daher wird für Gesa Miczaika und ihre Co-Founderin deutlich:

Da ist eine Lücke, die ist attraktiv und die sollten wir nutzen.

Gesa Miczaika, Mitgründerin Auxxo Female Catalyst Fund

Foto: Katja Hentschel

Rendite und Impact

Diversität ist nicht nur der Unternehmens-Fokus. Es ergibt sich auch ein gesellschaftlicher Mehrwert, denn mit mehr Frauen wächst weibliche Mitbestimmung, gibt es mehr weiblichen Input, mehr Frauen, die partizipieren und mitverdienen. Neben dem gesellschaftlichen Nutzen muss auch Auxxo Rendite erwirtschaften. Für die Auswahl der Start-ups werden die klassischen Bewertungskriterien angewendet.

Da wir mit unserem Fonds nur Co-Investments machen, brauchen wir auch Geschäftsmodelle, die das Potenzial haben, Unicorns zu werden und richtig, richtig, große Konzerne zu werden. Nur dann dürfen wir und können wir investieren.

Gesa Miczaika

Im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Christian Bollert erläutert Gesa Miczaika, wie Impact und Rendite verknüpft werden können, welche besondere Unterstützung sie als Investorin den weiblichen Mitgliedern eines Start-up-Teams geben kann und ob sie eine Gründerinnen-Quote von 50 Prozent in naher Zukunft für realistisch hält.

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