Diversität als attraktive Lücke
Neuerdings ist zu beobachten, dass nicht nur vielen Gründerinnen und Gründer der Einfluss ihres Unternehmens wichtiger ist als schneller finanzieller Erfolg, sondern dass auch immer mehr Investorinnen und Investoren Start-ups in Hinblick auf Umwelt und Gesellschaft beurteilen. Kann so langfristig eine klügere Wirtschaft entstehen, mit Lösungen für Wassernot oder Klimaerwärmung, aber auch für die wachsende Ungleichheit in der Gesellschaft?
Gesa Miczaika hat 2019 die Beteiligungsfirma Auxxo mitgegründet. Anders als andere Risikokapitalgeber hat Auxxo von Beginn an in Start-ups mit sozialen und ökologischen Zielen investiert. 2021 kommt es zu einem Strategiewechsel: Zusammen mit einer ihrer Partnerinnen gründet sie den Auxxo Female Catalyst Fund. Dieser investiert nur in Start-ups, die mindestens eine Gründerin haben. Grund hierfür ist eine Rückschau: Von 14 Investitionen, die sie getätigt haben, sind 70 Prozent Unternehmen mit Gründerinnen. Schaut man sich das für Deutschland an, ergibt sich ein anderes Bild: Der Anteil an Gründerinnen beträgt 20 Prozent. Diese bekommen weniger als 10 Prozent des Risikokapitals. Daher wird für Gesa Miczaika und ihre Co-Founderin deutlich:
Rendite und Impact
Diversität ist nicht nur der Unternehmens-Fokus. Es ergibt sich auch ein gesellschaftlicher Mehrwert, denn mit mehr Frauen wächst weibliche Mitbestimmung, gibt es mehr weiblichen Input, mehr Frauen, die partizipieren und mitverdienen. Neben dem gesellschaftlichen Nutzen muss auch Auxxo Rendite erwirtschaften. Für die Auswahl der Start-ups werden die klassischen Bewertungskriterien angewendet.
Im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Christian Bollert erläutert Gesa Miczaika, wie Impact und Rendite verknüpft werden können, welche besondere Unterstützung sie als Investorin den weiblichen Mitgliedern eines Start-up-Teams geben kann und ob sie eine Gründerinnen-Quote von 50 Prozent in naher Zukunft für realistisch hält.