Ökologie und Ökonomie sollte mehr verbinden als die Vorsilbe, findet Jule Bosch. Mit ihrem Mann Lukas Bosch hat die Zukunftsforscherin 20 Unternehmerinnen und Unternehmer getroffen. Die Gespräche sind Grundlage für ein Buch über nachhaltiges Wirtschaften. Was hat sie daraus mitgenommen und wie kann die Transformation der Wirtschaft gelingen?
Die Idee für ihr Buch über eine nachhaltige Transformation der Wirtschaft ist Jule Bosch und ihrem Mann Lukas gekommen, nachdem sie selbst ein Start-up gegründet hatten: Mit Holycrab! verkaufen sie hier invasive Arten zum Essen und Kochen. Zum Beispiel den Roten Amerikanischen Sumpfkrebs: Im Berliner Tiergarten ohne Fressfeinde, in Louisiana eine Delikatesse. Lukas Bosch hat das Unternehmen mit dem Anspruch, die Welt etwas besser zu machen, bereits im brand eins-Podcast vorgestellt.
Nun haben die beiden ein Buch geschrieben und sind der Frage nachgegangen, welche Unternehmen schon konsequent nachhaltig denken und warum. Dafür haben sie 20 Gespräche geführt mit Gründerinnen und CEOs, beispielsweise mit Ryan Gellert von Patagonia, Milena Glimbovski von Original Unverpackt oder Cordelia Röders-Arnold von Einhorn.
Diese Persönlichkeiten nennt Bosch Unternehmensaktivistinnen und eine Vorhut: Denn sie verbinden Geschäft und Moral und stünden mit ihren Geschäftsmodellen für eine nachhaltige Wirtschaft ein. Alle Unternehmen, nicht nur diese Start-ups, müssten umdenken, sagt Bosch. Die Wünsche der Kundschaft und damit die Nachfrage hätten sich geändert – genauso wie Regularien.
Sie ist sich sicher, dass die Veränderung nur mit positiven Zielen funktionieren wird, in dem man sich auf den Innovationsgedanken fokussiert. Und wenn alle, Individuen, Regierungen und Unternehmen, an einem grünen Strang ziehen.
detektor.fm-Moderator Christian Bollert und die Zukunftsforscherin Jule Bosch reden über die Möglichkeiten, Ökonomie und Ökologie zu verbinden, wann der Kipppunkt hin zu Nachhaltigkeit erreicht ist und woher sie ihren Optimismus nimmt.