Uploadfilter und neue Regeln fürs Netz: Julia Reda sieht Teile der aktuellen Urheberrechtsreform kritisch. Wie könnten bessere Regeln und ein zeitgemäßes Urheberrecht aussehen?
Sperrung legaler Inhalte, große Proteste der Nutzerinnen und Nutzer – die Urheberrechtsreform ist umstritten, und nun ist sie in Kraft getreten. Noch bis 1. August haben Unternehmen Zeit, sie umzusetzen. Mit der EU-Richtlinie komme vor allem eine Verschärfung des Urheberrechts, sagt Julia Reda. Sie ist ehemalige EU-Abgeordnete, war bis vor zwei Jahren Mitglied der Piratenpartei und ist Projektleiterin für Urheberrecht bei der Gesellschaft für Freiheitsrechte.
Die kontrovers diskutierten Uploadfilter, Haftung der Plattformen für Urheberrechtsverstöße und die Einführung des Leistungsschutzrechts für Presseverleger – all das wurde mit der Urheberrechtsreform umgesetzt.
Rechteinhaber, Unterhaltungsindustrie und Medienverlage befürworten die neue Richtlinie eher. Da in Deutschland aber die Proteste der Nutzerinnen und Nutzer groß waren, habe es sich die Bundesregierung nicht erlauben können, einseitig die Interessen einer Gruppe zu vertreten, sagt Julia Reda. Daher seien hier nun fast alle unzufrieden mit der Umsetzung.
Wie sieht ein zeitgemäßes Urheberrecht aus? Wie soll den Digitalriesen entgegengetreten werden? Und was bedeutet die Reform für kleinere Unternehmen? Das fragt detektor.fm-Moderator Christian Bollert Netzaktivistin Julia Reda.