Flopcast | Jan Bredack

„Für mich ist Scheitern kein Makel“

Eigentlich ist Veganz als Supermarkt-Kette gedacht. Die Idee floppt und Gründer Jan Bredack muss das Unternehmen umbauen, um es zu retten.

Als Veganz 2011 an den Start geht, ist das Interesse der Medien und der Hype riesig, erzählt Gründer Jan Bredack. Seine Firma sei in aller Munde gewesen, auch in denen der Manager von Lebensmittelriesen wie Edeka und Co. Sie überreden Bredack, auch ihre Läden mit veganen Produkten zu beliefern und in den Großhandel einzusteigen.

Wir waren plötzlich nicht mehr Eigen-Retail, mit unseren eigenen Läden, sondern wir waren Lieferant und brauchten eine eigene Logistik, andere Leute in der Qualitätsabteilung. Wir haben innerhalb weniger Wochen hundert Leute eingestellt.

Jan Bredack

Eine schwere Entscheidung

Doch mit der neuen Sparte gräbt Veganz seinen eigenen Läden praktisch die Kundschaft ab. Statt in Bredacks Supermärkten, kaufen die Leute ihre Sojamilch nun in den Geschäften, die Bredack beliefert. Die Idee „veganer Supermarkt“ scheitert, die Verluste werden immer größer. Bis zu 500.000 Euro im Monat habe Veganz mit den Filialen verbrannt, erzählt Bredack. Also beschließt er: Die Filialen müssen weg. Dazu strebt er eine „Planinsolvenz in Eigenverantwortung“ an. In der Presse sei damals trotzdem nur angekommen, dass Veganz jetzt pleite sei. Für Bredack ein riesiges Ärgernis:

Ich habe drei Monate lang mit meinen Mitarbeitern nichts anderes gemacht, als Richtigstellungen gegenüber unseren Stakeholdern [herauszugeben].

Jan Bredack

Das Manöver gelingt, Veganz befindet sich mittlerweile auf dem Weg in die Profitabilität.

Opfer des eigenen Erfolgs

Bevor es soweit war, hat Bredack das Unternehmen aber ein zweites Mal umgebaut, denn auch die Großhandelssparte ist Opfer ihres eigenen Erfolgs geworden. Wie Jan Bredack Veganz von der gefloppten Supermarktkette zum erfolgreichen Lebensmittelhersteller gemacht hat, erzählt er detektor.fm-Moderatorin Maja Fiedler.