Landtagswahlen und Wirtschaft

Auch 30 Jahre später nichts Neues

Die ostdeutsche Wirtschaft ist immernoch schwächer als die Westdeutsche. Wie können die Landtagswahlen das ändern?

BDI-Chef warnt vor Wahlerfolgen der AfD

Dieter Kempf, der Präsident des Bundesverbands für deutsche Industrie (BDI), sieht in der AfD ein Risiko für die deutsche Wirtschaft. Sollte die AfD Wahlerfolge erzielen, würde das Deutschlands Image erheblich schaden. Die mit der AfD einhergehende Fremdenfeindlichkeit würde Deutschland zu einem unattraktiven Wirtschaftsstandort machen. Dadurch könne sich unter anderem der Fachkräftemangel verstärken, der gerade in ganz Deutschland herrsche.

Wenn man in dieser Situation noch eine gesunde Unternehmenslandschaft haben möchte, dann ist Zuwanderung von qualifizierten Fachkräften ein wichtiger Faktor. Und nationalistische, protektionistische oder sonstige ausgrenzende Phänomene sind natürlich nicht hilfreich. – Oliver Holtemöller, Abteilungsleiter Makroökonomik am IWH

Ostdeutsche Wirtschaft immer noch schwächer

Arbeitnehmer in Westdeutschland verdienen immer noch deutlich mehr als in Ostdeutschland. Die 60 Landkreise und Städte mit den niedrigsten Einkommen liegen in Ostdeutschland. Ostdeutschland wird sich auch in den nächsten Jahrzehnten kaum an Westdeutschland annähern, meinen Ökonomen. Es ist ein Teufelskreis: Viele junge Menschen sehen keine wirtschaftliche Perspektive im Osten. Ausnahmen sind hier Städte wir Leipzig, Dresden und Jena.

Über die Gründe für die schwache Wirtschaft in Ostdeutschland und darüber, wie sie durch die Landtagswahlen beeinflusst werden kann, hat detektor.fm-Moderatorin Yvi Strüwing mit Oliver Holtemöller gesprochen. Er ist Leiter der Abteilung Makroökonomik am Leibnitz-Institut für Wirtschaftsforschung in Halle.

Wir sind sehr exportorientiert, das heißt, wir haben Unternehmen, die auf der ganzen Welt aktiv sind. Und das passt nicht gut zusammen mit einer Einstellung, die eher auf Ausgrenzung oder Abgrenzung setzt.Oliver Holtemöller  

Redaktion: Lena Jansen