Mission Energiewende | Klimazukunft

Was brauchen Wirtschaft und Gesellschaft?

Vor der Bundestagswahl am 23. Februar 2025 fragen wir: Was brauchen eigentlich Wirtschaft und Gesellschaft, um klimagerecht voranzukommen?

Schwierige Ausgangslage

Dieses Wirtschaftsjahr beginnt unter keinen guten Vorzeichen — die Wirtschaftsweisen sagen erstmal keinen Aufschwung voraus. Es gibt weniger Investitionen, weniger Produktion, das führt zu weniger Einkommen und damit zur Stagnation. Gleichzeitig haben große Wirtschaftsunternehmen Stellenkürzungen angekündigt, betroffen sind etwa Volkswagen, Thyssenkrupp, die Deutsche Bahn, Continental, SAP und Bosch. Im November hat die Initiative „Neue Soziale Marktwirtschaft“ die Job-Streichungen in deutschen Unternehmen als alarmierend bezeichnet. Das sei nur die Spitze des Eisbergs, auch bei tausenden Mittelständlern werde derzeit Personal abgebaut — das aber häufig ohne große öffentliche Aufmerksamkeit.

Zehn Punkte für eine nachhaltige Wirtschaft

Mit Blick auf die Bundestagswahl hat der Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e.V. (BNW) ein Positionspapier mit zehn Punkten veröffentlicht, mit Vorschlägen für einen künftigen Koalitionsvertrag. „Heute ist der Markt eben so organisiert, dass es dann immer gegen die Umwelt und gegen Menschenrechte in der Lieferkette geht“, erzählt Katharina Reuter im Podcast, „das andere ist einfach immer noch so viel günstiger.“ 

Wir wollen ein Stückweit die Vorzeichen für unsere Marktwirtschaft verändern und dafür sorgen, dass das günstigere Produkt im Regal besser für Umwelt, Klima und die Menschen ist.

Dr. Katharina Reuter, Geschäftsführerin des Bundesverbands Nachhaltige Wirtschaft BNW e.V.

Foto: BNW e.V., Simon Veith

Zehn Punkte aus der Wirtschaft für die Wirtschaft. Themen sind beispielsweise der CO2-Preis, Mobilität, die Bau- und Wärmewende und die Kreislaufwirtschaft. Insgesamt fordert der BNW ein faires Marktumfeld für nachhaltige Produkte. Eine Lenkungswirkung könnte da zum Beispiel eine Reform des Mehrwertsteuersystems haben. Vonseiten der Europäischen Union gebe es da schon gute Instrumente, so Katharina Reuter, wie etwa die sogenannte Mehrwertsteuersystemrichtlinie, die es den Ländern ermöglicht die Mehrwertsteuer flexibler einzusetzen.  

Wir sehen, wie beispielsweise andere Länder das ausnutzen und damit gute Erfahrungen machen, etwa in den nordischen Ländern beispielsweise mit einer Fettsteuer.

Dr. Katharina Reuter

Was brauchen Wirtschaft und Gesellschaft, um nachhaltig handeln zu können? In dieser Folge von „Mission Energiewende“ geht es vor der Bundetagswahl am 23. Februar 2025 um Transformation. Dafür hat der Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e.V. einen 10 Punkte Plan erstellt. Was drin steht, erklärt Geschäftsführerin Dr. Katharina Reuter.

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