Ist New Work die Lösung | Hierarchie

Geht es auch ohne?

Ein Klischee von New Work ist sicher, dass Arbeit plötzlich ganz ohne Hierarchie auskommt und alles läuft super. Was hat es auf sich mit der Hierarchie? Gibt es zu viel davon – und wenn ja, kann New Work dann eine Lösung sein?

Kompetenz statt Status?

Joana Breidenbach ist Gründerin des Thinktanks betterplace lab. In ihrem Team wurden bereits vor Jahren klassische Hierarchien abgeschafft. Geht man diesen Schritt, gibt es mehrere Modelle: Alle dürfen basisdemokratisch entscheiden oder Hierarchien werden für einen bestimmten Projektzeitraum vergeben – je nachdem welches Teammitglied die größte Kompetenz für die spezielle Aufgabe hat, unabhängig von Alter, Gehalt oder Status. Ganz ohne Hierarchie sollte es nicht gehen:

Ich bin sehr durch Effizienz getrieben, ich wollte gerne schnelle Entscheidungen treffen. Wir haben dann temporäre Hierarchien gebaut.

Joana Breidenbach, Sozialunternehmerin

Zu viel Hierarchie?

Starre Strukturen stören vor allem im Entscheidungsprozess, wenn zu viele Ebenen mitreden müssen und Prozesse dadurch langwierig werden, meint Bettina Rollow. Aber Hierarchie an sich sei nicht schlecht, denn Menschen sind vor allem daran gewöhnt. Die Frage ist nicht, ob sie funktioniert, sondern ob die festen Strukturen noch zu der Arbeitswelt und zu den Anforderungen unserer Arbeitswelt passen.

Das betrifft auch die Feedback-Kultur in Teams und Unternehmen.

Viel mehr Menschen haben eine größere Akzeptanz, von ihrem Chef Kritik zu bekommen als von ihrer Kollegin.

Bettina Rollow, Organisationsentwicklerin

detektor.fm-Moderatorin Marie-Sophie Schiller hat mit den beiden New-Work-Expertinnen Bettina Rollow und Joana Breidenbach über Hierarchien in Unternehmen gesprochen und wann man sie braucht. Die beiden sind auch Autorinnen des Buches „New Work needs inner Work“. Der Podcast „Ist New Work die Lösung“ erscheint alle zwei Wochen hier bei detektor.fm und auf allen anderen Podcastplattformen.