Zalando geht an die Börse

Schrei vor Glück?

Der Online-Händler Zalando geht an die Börse. Es handelt sich dabei um einen der größten Börsengänge in den vergangenen Jahren. Dabei ist völlig offen, ob Zalando die Erwartungen der Anleger auch dauerhaft erfüllen kann.

Fast hatte man in Frankfurt vergessen wie das geht. Börsengänge in der Größenordnung von Zalando waren seit der New-Economy-Krise zu Beginn der Nullerjahre selten geworden. Allerdings ließ sich der Berliner Online-Händler Zalando davon nicht beeindrucken und zeigte sich heute morgen von seiner besten Seite. Das Unternehmen dekorierte den Hauptsaal der Frankfurter Börse mit einer Vielzahl modischer Accessoires. Auch wenn Zalando modisch überzeugen konnte, waren viele Analysten vom Start der Aktie enttäuscht.

Zalando: Copy-Cat oder Zukunftsunternehmen?

Breits weit im Vorfeld des Börsengangs war der Online-Händler wiederholt in die Kritik geraten. Vor allem das Geschäftsmodell wurde hinterfragt.  So machten die Berliner zwar jedes Jahr mehr Umsatz und war auf immer mehr internationalen Märkten präsent, aber machte trotzdem keinen Gewinn. Warum die Investoren Zalando dennoch treu geblieben sind ist zweifelhaft. Nun muss das Unternehmen liefern, soviel ist sicher. Weder die Investoren, noch die Anleger werden stillhalten, sollte Zalando langfristig keine Dividenden liefern.

Rocket Internet macht’s nach

Die Berliner Start-up-Schmiede Rocket Internet geht einen Tag später an die Börse.  Der holprige Börsenstart des Schwesterunternehmens ist kein gutes Zeichen für Rocket. Sicherlich hatte sich das Managment nach dem äußerst erfolgreichen Börsenstarts des chinesichen Internetriesen Alibaba in New York einen besseren Start für die Zalando-Aktie vorgestellt.

Das Management von Zalando muss jetzt beweisen, dass sie die Probleme des Unternehmens in den Griff bekommen und die Gewinnerwartungen der Anläger erfüllen können.Oliver Roth