Green Radio | Klimafreundlich essen

Schlemmen – ohne schlechtes Gewissen

Die Folgen unserer Ernährung auf das Klima sind immens. Auch Fleischesser tragen dafür die Verantwortung. Weit mehr als die Hälfte der direkten Treibhausgas-Emissionen unseres Essens sind auf tierische Produkte zurückzuführen. Trotzdem muss niemand auf den Weihnachtsbraten verzichten.

+++Green Radio: Umwelt und Nachhaltigkeit – eine Kooperation mit dem Umweltbundesamt.+++


Vegetarische Ernährung ist klimafreundlicher

In Zusammenarbeit mit dem Umweltbundesamt

Der Genuss von Fleisch ist prinzipiell klimaschädlicher als eine vegetarische Mahlzeit. Das liegt daran, dass riesige Flächen für die Tierhaltung aufgewendet werden müssen. Dort können in der Folge keine Bäume oder Sträucher nachwachsen, die CO2 aus der Atmosphäre aufnehmen und damit das Weltklima entlasten. Außerdem stoßen Kühe beim Wiederkäuen Methan aus, das sogar noch stärker als Kohlendioxid die Erwärmung der Erde fördert.

Trotzdem muss niemand auf Fleisch verzichten. Bereits eine Einschränkung des Konsums hätte aber schon erhebliche Folgen. Wenn jeder Bundesbürger sich nur einmal die Woche vegetarisch ernähren würde, könnte das zu einer Einsparung von rund neun Millionen Tonnen Treibhausgas-Emissionen jährlich führen, sagt der WWF.

Beim Braten lieber Schwein als Rind

Wer – gerade an den Feiertagen – ohne Braten nicht glücklich wird, sollte sich für Schwein oder Huhn entscheiden. Deren Ökobilanz (Spuren, die das Lebensmittel von Erzeugung bis Konsum in der Umwelt hinterlässt) ist deutlich besser als die von Rind oder Lamm.

Darüber hinaus sollte man auf Lebensmittel verzichten, die mit dem Flugzeug importiert werden müssen. Der Einkauf in der Region und gemäß der Saison ist klimafreundlicher. „Auf Erdbeeren sollte man im Winter einfach verzichten“, empfiehlt Dr. Guido Reinhardt vom Institut für Energie- und Umweltforschung (IFEU) Heidelberg. Denn sowohl der Transport als auch eine lange Lagerung verschlechtern die Klimabilanz.

Mit dem Fahrrad einkaufen

Beim Einkauf sollte man überwiegend das Fahrrad nutzen oder dann mit dem Auto beim Laden Halt machen, wenn man ohnehin daran vorbeikomme. Zum Beispiel auf dem Weg von der Arbeit. Reinhardt legt nahe, sich dann für einen Großeinkauf zu entscheiden, statt mehrmals kleine Mengen einzukaufen.

Dabei sollte dennoch nicht über das Bedürfnis hinaus eingekauft werden. Denn auch Essen wegwerfen ist schlecht fürs Klima. Stattdessen kann man zu viel gekaufte Lebensmittel übrigens auch weitergeben.

Tipps, wie man sich klimafreundlich ernähren kann, gibt Dr. Guido Reinhardt vom IFEU im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Alexander Hertel.

Beim Einkaufen sollte man darauf achten, keine Extrafahrten zu machen.Dr. Guido Reinhardt  

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Redaktion