AutoMobil | Autobahn-Schäden durch Blow-Ups

Tempo 80 – Dank Hitzewelle

Erneut erreichen die Thermometer an vielen Orten Deutschlands Spitzenwerte. Die mehrtägige Hitzewelle ist für die Straßen so anstrengend, dass Beton-Fahrbahnen an vielen Orten plötzlich aufplatzen können. Die sogenannten Blow-Ups werden eine ernste Gefahr. Deshalb gilt auf mehreren Autobahnabschnitten nun Tempo 80.


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Die Ferien sind inzwischen in ganz Deutschland angekommen, die Autobahnen sind voll – und die sommerliche Hitze sorgt für Stress: in- aber auch außerhalb der Autos. Die Straßen nämlich werden durch die hohen Temperaturen stark belastet. Dadurch entstehen immer häufiger sogenannte Blow-Ups: Dabei platzen Beton-Autobahnen einfach auf.

Blow-Ups sind in erster Linie ein Problem auf älteren Strecken aus Beton, das sind etwa 30 % der deutschen Autobahnen, die noch so gemacht sind. Diese Betonplatten dehnen sich in der Hitze aus und stoßen aneinander. Da entstehen eben Spannungen, die irgendwann zuviel werden. Und dann stellen sich diese Betonplatten auf, die platzen, und das sind dann diese Blow-Ups. Die gibt´s in erster Linie, wenn es mehrere Tage hintereinander sehr heiß ist, wie wir das jetzt haben. – Johannes Boos, ADAC

Blow-Ups sind echte Hindernisse, gegen die ein Auto unter Umständen fährt wie gegen eine Bordsteinkante. Deshalb gibt es auf einigen Streckenabschnitten Geschwindigkeitsbegrenzungen, die nur an den heißen Tagen gelten. Und auch, wenn es nachts abkühlt, verlieren die nicht ihre Gültigkeit:

Diese Platten speichern natürlich diese Hitze und stehen auch in der Nacht noch unter Spannung. Besonders viele dieser Blow-Ups gibt´s gerade Abends und deshalb macht es auch Sinn, dieses Tempolimit auch in der Nacht bestehen zu lassen. Aufgehoben wird das erst, wenn die Wetterprognosen kühleres Wetter vorhersagen, also an mehr als 2 aufeinanderfolgenden Tagen weniger als 28 Grad. – Johannes Boos, ADAC

Temperaturen jenseits der 30 Grad sind gerade praktisch in ganz Deutschland Realität. Deshalb sind auch zahlreiche Autobahnen betroffen. Besonders viele alte Beton-Autobahnen hat Bayern, aber auch in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Rheinland-Pfalz ist Vorsicht geboten. Orientierung geben drei Warnstufen:

Bei der ersten Warnstufe, da merken Sie als Autofahrer noch gar nichts: da fährt einfach die Autobahnmeisterei häufiger Kontrolle. Ab der zweiten Stufe wird dann tatsächlich gewarnt über den Verkehrsfunk, dass es diese Blow-Ups gibt – und ab der dritten Warnstufe kommt die Geschwindigkeitsbegrenzung auf 80 km/h. Und diese Geschwindigkeitsbeschränkung sollte man auch strikt einhalten, weil man nie weiß, wo diese Blow-Ups aus dem Boden schießen. – Johannes Boos, ADAC

Weil Blow-Ups auf jeder dritten Autobahn auftreten können, lohnt ein Blick ins Internet. Der ADAC hat auf seiner Website eine Liste mit betroffenen Abschnitten erstellt. Für Motorradfahrer ist das besonders wichtig, denn für sie können die Blow-Ups lebensgefährlich sein:

Das ist natürlich schon gefährlich, wenn Sie als Autofahrer auf so ein Hindernis auffahren, aber als Motorradfahrer ist das noch viel, viel gefährlicher. Da gilt: Runter von den betreffenden Abschnitten und auf Nebenstrecken ausweichen. – Johannes Boos, ADAC

Zumindest kurzfristig hilft es also nur, betroffene Straßen zu meiden oder langsam zu fahren. Mit den Blow-Ups zu leben mag nerven, ist allerdings im Augenblick die einzige Option – denn obwohl sie immer häufiger auftreten, sind die gefährlichen Straßenschäden noch kaum erforscht. Mit einer schnellen Lösung ist deshalb nicht zu rechnen.

Diese Geschwindigkeitsbeschränkungen sollte man strikt einhalten, weil man nie weiß, wo diese Blow-Ups aus dem Boden schießen.Johannes Boos 

Redaktion: Javan Wenz


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