Forschungsquartett | Grubenwasser reinigen

Wie Moore Grubenwasser reinigen können

Grubenwasser ist verschmutzt, umweltschädlich und verunreinigt das Trinkwasser. Die Forschung hat nun eine natürliche Methode entdeckt, wie man Grubenwasser reinigen könnte.

Grubenwasser: Altlast aus dem Bergbau

Wenn Kohle verbrannt wird, richtet das einigen Schaden in unserer Umwelt an. Es setzt eine Menge CO2 frei, wovon wir eigentlich nicht noch mehr in der Atmosphäre haben wollen. Aber auch schon vorher ist Kohle umweltschädlich, und zwar, wenn man sie im Tagebau abbaut. Dabei entsteht umweltschädliches Abwasser, das sogenannte Grubenwasser. Das weist einen hohen Anteil an Eisen und Sulfat auf, was vor allem schädlich für die Lebewesen in nahegelegenen Gewässern sein kann. Auf die Qualität von Trinkwasser kann es sich auch auswirken.

Das Eisen setzt sich auf sämtliche Oberflächen im Gewässer und muss abgebaggert werden […]. Die hohe Konzentration von Sulfat macht Probleme bei der Aufarbeitung von Trinkwasser.

Lydia Rösel, Geoökologin an der Humbold-Universität Berlin

Foto: privat

Alte Moore könnten helfen

Da das Grubenwasser  aus mehreren Gründen problematisch ist, wird deshalb ständig mit Pumpen kontrolliert, dass es nicht in unser Trinkwasser gelangt. Inzwischen gibt es auch verschiedene Ansätze, das Wasser zu reinigen. Die bisherigen Methoden kann man in der Regel aber nicht in dem großen geologischen Raum anwenden, in dem sich das Wasser befindet, sondern immer nur punktuell. Also zum Beispiel dort, wo das verschmutze Wasser aus der Grube an die Oberfläche austritt. In der Wissenschaft wurde zuletzt eine neue Methode entwickelt, Grubenwasser zu reinigen. Und zwar mit Mooren.

Der Clou am Moor ist, dass man ihn schon vor Ort hat. […] Man kann das Grubenwasser also nicht nur punktuell reinigen, sondern auch großflächig.

Lydia Rösel, Geoökologin an der Humbold-Universität Berlin

Foto: privat

detektor.fm-Redakteurin Charlotte Nate hat  mit Lydia Rösel über das Potenzial von Mooren gesprochen. Sie ist Geoökologin an der Humboldt-Universität zu Berlin und Hauptautorin der Publikation über die neue Methode. Im Gespräch erklärt sie ihren Versuchsaufbau und was dabei zwischen Moor und verschmutzem Wasser passiert. Über das Gespräch und die Zukunft der Forschung spricht Charlotte Nate mit detektor.fm-Moderatorin Amelie Berboth.