Forschungsquartett | Homo sapiens ist älter als gedacht

Von Afrika in die gesamte Welt

In der Mislyia-Höhle in Israel wurde der vermeintlich älteste Knochen des „modernen“ Menschen gefunden. Allerdings ist das Alter des Fossils höher als jeglicher anderer Funde in der Region. Die Wissenschaft muss jetzt umdenken: Ist der Homo sapiens doch deutlich älter als angenommen?

Die Reise des Homo sapiens

In den 1930er Jahren wurden Knochen gefunden, die Forscher darauf gebracht haben, dass der moderne Mensch von Afrika aus nach Europa gewandert sein muss. Denn die Funde stammen aus Israel, das seit Jahrtausenden eine Brücke zwischen Afrika und Asien, aber auch Europa ist.

Zuvor wurden zahlreiche Fossilien von Neanderthalern in Europa und Asien gefunden, speziell in Afrika gibt es aber Funde des Homo sapiens. Bisher ist man davon ausgegangen, dass der Homo sapiens wegen Klimaveränderungen vor ungefähr 130.000 Jahren aus Afrika ausgewandert ist.

Der Sensationsfund

Das ist der Teil des Oberkiefers, zusammen mit acht relativ gut erhaltenen Zähnen. Foto: Rolf Quam, Binghamton University | AFP

Ein israelisch-amerikanisches Forschungsteam hat aber einen fossilen Knochen gefunden, der die bisherigen Annahmen über den Haufen wirft. Denn der Knochen ist nach mehreren Berechnungen ungefähr 190.000 Jahre alt. Das belegt zum Einen, dass der Homo sapiens Afrika deutlich früher verlassen haben muss, als bisher angenommen wurde.

Zum Anderen ist es aber auch ein Indiz dafür, dass unsere Entstehungsgeschichte älter sein muss. Forscher des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie um den Leiter Prof. Dr. Jean-Jaques Hublin haben das zwar schon im vergangenen Jahr prognostiziert, doch haben sie durch den Fund einen weiteren Beweis für ihre Theorie.

detektor.fm-Redakteur Merten Waage hat einen kleinen Abriss durch die Geschichte der Menschheit gewagt und verrät auch, was Charles Darwin mit den Funden aus Israel zu tun hat.

 


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