Forschungsquartett | Mensch und Natur

Was kann uns der Wald lehren?

Die meisten Menschen gehen viel zu selten raus in die Natur — dabei wirkt sich ein Waldspaziergang positiv auf unser Wohlbefinden aus. Es gibt sogar Hinweise, dass positive Erlebnisse in der Natur uns motivieren können, nachhaltiger zu handeln.

Das Forschungsquartett — dieses Mal in Kooperation mit der Fraunhofer-Gesellschaft

Vom Umweltbewusstsein zum Umwelthandeln

Schon 15 bis 20 Minuten Spazierengehen im Wald können das Stressempfinden reduzieren, den Blutdruck und die Herzfrequenz senken und Stresshormone im Blut abbauen. Die Natur ist eine wichtige Quelle für unser körperliches und psychisches Wohlbefinden. Trotzdem gehen viele von uns nur selten raus ins Grüne — sei es aus zeitlichen Gründen oder weil der nächstgelegene Wald nicht gut zu erreichen ist. Dabei gibt es sogar Hinweise, dass Menschen, die regelmäßig Zeit im Wald verbringen, eher dazu bereit sind, nachhaltig mit der Natur umzugehen. Denn dort im Wald bemerken wir, dass er viele unserer körperlichen und psychischen Bedürfnisse erfüllen kann. Mit dieser Anerkennung steigt unser Umweltbewusstsein — und damit das Verantwortungsgefühl gegenüber der Natur sowie der Wille, die Umwelt für die nächsten Generationen zu bewahren.

Wir wollen die Leute wieder sensibilisieren, wofür sie den Wald nutzen können, und sie auf der anderen Seite auch motivieren, in die Zukunft zu schauen und nachhaltig zu handeln.

Anne Elisabeth Krüger, Projektleiterin "Menschzentrierte Innovation und Gestaltung" am "Mittelstand-Digital Zentrum Fokus Mensch"

Foto: privat

Menschzentrierte Gestaltung für nachhaltiges Handeln

Was Menschen motiviert, nachhaltiger zu handeln, um auch in Zukunft den Wald als Quelle der Resilienz nutzen zu können, damit beschäftigen sich Anne Elisabeth Krüger vom Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (Fraunhofer IAO) und ihre Kollegin Marina Glöttner. Am Fraunhofer IAO ist Krüger Teil des Teams „User Experience“, außerdem setzt sie ihre Expertise in der Durchführung menschzentrierter Innovations- und Gestaltungsprozesse im „Mittelstand-Digital Zentrum Fokus Mensch“ ein. Dort leitet sie ein Projekt, das den Wald als Quelle für Wohlbefinden, Resilienz und damit auch für Kreativität und Motivation im Arbeitsalltag in den Fokus rückt. Positive „User Experiences“ durch die Natur sollen die Menschen motivieren, nachhaltige Entscheidungen zu treffen. Dabei helfen soll das Konzept der menschzentrierten Gestaltung, das die Bedürfnisse des Menschen in den Vordergrund stellt.

Wie positive Naturerfahrungen uns motivieren sollen, nachhaltiger zu handeln, darüber sprechen detektor.fm-Moderatorin Sara-Marie Plekat und ihre Kollegin Astrid Jurquet im „Forschungsquartett“. Als Expertin ist Anne Elisabeth Krüger vom Fraunhofer IAO in Stuttgart zu Gast, die am „Mittelstand-Digital Zentrum Fokus Mensch“ das Schwerpunktthema Menschzentrierte Innovation und Gestaltung leitet.

Redaktion