Forschungsquartett | Mittelfristige Klima-Prognosen

Wie wird das Klima von morgen?

Bis zum Ende des Jahrhunderts sollen die Temperaturen im Schnitt um nicht mehr als zwei Grad steigen. Doch was ist mit dem Klima der kommenden fünf, zehn oder 20 Jahre? Darüber forschen Wissenschaftler.

detektor.fm sammelt für eine neue Vormittagssendung


 

Alle reden über die Zukunft…

Wenn sich Diplomaten, Lobbyisten und Politiker ab Montag zur 21. UN-Klimakonferenz in Paris treffen, dann geht es um die Zukunft. Ziel ist ein neuer Klimavertrag. Der soll festschreiben, dass die globale Erderwärmung um nicht mehr als 2 Grad bis zum Jahr 2100 steigt. Dafür müssen die Nationen der Welt ihre Wirtschaften dekarbonisieren: Sie müssen weniger Treibhausgase ausstoßen. Weltweit dürften große Teile der fossilen Brennstoffe nicht angetastet werden. Bis zum Ende des Jahrhunderts müssten außerdem Treibhausgase wie CO2 oder Methan aus der Atmosphäre entfernt werden. Denn schon jetzt wirbeln genügend Treibhausgase in der Luft, die die Temperatur weiter erhöhen.

…aber was ist mit morgen?

Heute an das Klima von Übermorgen denken, ist lange überfällig. Aber was ist mit dem Klima von morgen? Es gibt eine Lücke in der Klimaforschung, beschreibt der Meteorologe Ulrich Cubasch:

Also wir haben jetzt zwei Zeitabschnitte. Der eine: was passiert in den nächsten 100 Jahren? Aber das wird ja keiner von uns erleben. Der Andere: Was passiert in den nächsten Stunden, nächsten Wochen, nächsten vierzehn tagen. Und dann hat man diese Lücke zwischen 14 Tagen und 100 Jahren, die natürlich viel interessanter ist für die Menschen die jetzt leben. Was passiert beispielsweise in den nächsten 30 Jahren?Ulrich Cubasch 

Antwort: Mittelfristige Klima-Prognosen

Um diese Lücke zu schließen, hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung das Forschungsprojekt ‚Mittelfristige Klimaprognosen‘ ins Leben gerufen. Um wie viel Grad wärmer wird es in den kommenden Jahren? Welche extremen Wetterphänomene können auf uns zukommen? Diese Fragen sind von akuter Bedeutung für Wirtschaft und Gesellschaft. Es gibt Regionen, die schon jetzt vom menschengemachten Klimawandel betroffen sind. Und auch Landwirte haben mit Klimaveränderungen zu kämpfen.

Lang- und mittelfristige Klimaprognosen unterscheiden sich. Auf lange Sicht ist das Klima vor allem vom Menschen abhängig. Wie leben und wirtschaften wir in Zukunft? Mittelfristig sind Umweltphänomene ausschlaggebend.

Da geht es darum die natürlichen Klimaschwankungen, die auf kürzeren Zeitskalen vorkommen, zu prognostizieren. Also man weiß ja, das eine Wettervorhersage bis zu 10 Tagen möglich ist, darüber hinaus ist es ziemlich schwierig. Was man durchaus machen kann ist das Klima für längere Zeiträume, das mittlere Wetter sozusagen, vorherzusehen.Michael Böttinger 

Welche Umweltphänomene das sind, und welche Aufgaben die mittelfristigen Klima-Prognosen noch haben, das erklärt detektor.fm-Redakteur Max Heeke.

Redaktion