Fortschritt | Robotik in der Medizin

Wie Roboter medizinische Eingriffe sicherer machen

In kaum einem anderen Bereich werden schon heute so viele Roboter eingesetzt, wie in der Medizin. Aber was können medizinische Roboter heute schon und wie werden sie eingesetzt?

Was können medizinische Roboter?

Nanoroboter, die Krebs heilen können, und autonome OP-Roboter, die Operationen durchführen. Das ist selbst in der fortschrittlichen Robotik noch Zukunftsmusik. Aber andere Roboter werden auch heute schon in der Medizin eingesetzt. So gibt es zum Beispiel KI-gestützte Diagnosen, die den Menschen dabei hilft, Krankheiten früher und präziser zu erkennen. Auch im Operationssaal werden Roboter heute schon eingesetzt. Dabei handelt es sich allerdings um assistierende Roboter.

Robotik im OP-Saal

Die Roboter führen die Operation also nicht autonom durch. Vielmehr übersetzen sie die Hangriffe der Chirurgin und des Chirurgen in feinere Bewegungen. Durch die präziseren Bewegungen erholen sich die Patientinnen und Patienten nach der Operation meistens schneller, haben weniger Schmerzen und es gibt weniger Komplikationen. Hier zeigt die Robotik bereits ihre Vorteile.

Es kann durchaus sein, dass man in Zukunft Roboter für Standardeingriffe programmieren kann. So könnte man über ein Koordinatensystem im Bauch zusammen mit der vorher durchgeführten Diagnostik Operationen autonom durchführen.

Rainer Kimmig, Direktor der Universitätsfrauenklinik Essen

Foto: Universitätsfrauenklinik Essen/Martin Kaiser

In Zukunft könnte es aber auch Roboter geben, die bestimmte Operationen autonom durchführen könnten. Tatsächlich wurden auch schon Operationen komplett autonom durchgeführt. Bisher allerdings nur bei Tieren. Bis autonome Operationen auch am Menschen durchgeführt werden, könnten noch Jahre, wenn nicht sogar Jahrzehnte vergehen. Chirurgische Fachkräfte müssen sich also erst einmal keine Sorgen um ihren Arbeitsplatz machen.

Wie werden Roboter heute schon im Operationssaal eingesetzt? Welche Vorteile haben sie und wie stehen die Patienenschaft dazu? Darüber spricht detektor.fm-Moderatorin Anja Bolle in einer neuen Folge Fortschritt mit dem Direktor der Universitätsfrauenklinik Essen, Rainer Kimmig. Der Mediziner führt bereits seit 2010 mit der Hilfe von Robotern medizinische Eingriffe durch.

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