Gerade wurde der 46. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika vereidigt. Einige seiner Vorgänger hatten einen ziemlich grünen Daumen. Es gab First Ladies mit Vorlieben für Rosen und Autobahnbegleitgrün, und die Gärtner des „First Garden“ brauchten manchmal viel Geduld.
Wir bei detektor.fm senden sonntags ab 16 Uhr in unserem Wortstream das Gartenradio. Denn auch wir sind begeisterte Hörer der Geschichten rund um Schneeglöckchen, Gärten auf Mallorca oder Hochbeete. Natürlich gibt es das Gartenradio auch als Podcast – etwa bei Apple Podcasts, Deezer oder Spotify.
Jefferson ist ein genauer Beobachter. Er legt Listen mit Wetterdaten an, Listen von Gemüsesorten, die Bauern auf dem Markt anbieten, Listen von eigenen Ernteerfolgen. Schon damals sieht er die Natur als System. Als seine Tochter Martha ihm im Jahr 1792 einen Brief nach Philadelphia schreibt – wo er gerade als Außenminister arbeitet – und über eine Insektenplage auf Monticello klagt, empfieht Jefferson, den Winter über mit Gülle zu düngen, um den mageren Boden zu verbessern und die Pflanzen so zu stärken, dass sie den Insekten selbst trotzen können.
Jefferson galt als Universalgenie, sagt der Kunsthistoriker Carsten Schmalstieg. Schon seit Jahrzehnten gehören amerikanische Präsidenten zu seinem Steckenpferd. Akademisch verdankt er die Begeisterung einem seiner ersten Professoren, Jürgen Heideking, der das Buch „Die Präsidenten der USA“ geschrieben hat.
Auf die Geschichten jenseits der Geschichtsbücher ist Schmalstieg durch eine Fernsehserie in den 1980er Jahren gestoßen, „Weißes Haus – Hintereingang“ (im Original: „Backstairs on the White House“). Die Geschichten beruhen auf dem autobiografischen Roman „My Thirty Years Backstairs at the White House“ von Lillian Rogers Parks und beschreiben das Leben der ersten Schwarzen Angestellten im Weißen Haus. Seitdem sammelt Carsten Schmalstieg nicht nur Geschichts- sondern auch Alltagswissen rund um das White House.
Carsten Schmalstieg kennt Geschichten von Thomas Jefferson, für den der Gartenbau politisch war, aber auch von den First Ladies, die die Gärtner des First Garden auf Trab gehalten haben, oder gleich das ganze Land verschönern wollten.
Wer zu den Präsidenten mit grünem Daumen gehörte, wie sich die First Ladies in die Gestaltung des First Garden einbrachten, und welche Rolle die Gärtner im White House spielten und was es mit der Kampagne „Make America beautiful“ auf sich hat – erzählt Carsten Schmalstieg in dieser Folge.
Literatur-Tipp:
Marta McDowell: All the presidents‘ gardens. Madison’s cabbages to Kennedy’s roses – how the White House grounds have grown with America. Portland (Oregon) 2016.
Ronald D. Gerste: Rendezvous mit Amerikas Präsidenten. Unterwegs zu den Orten ihres Lebens. Darmstadt 2012.