Der Mathematiker Beppo Levi flieht 1939 vor dem italienischen Faschismus nach Argentinien. An der Universität in Rosario baut er ein mathematisches Institut auf, das nach ihm benannt ist.
Am 20. Oktober 1939 sticht im Hafen von Genua ein großer Dampfer in See. Mit an Bord ist der Mathematiker Beppo Levi, ein unscheinbarer, älterer Herr mit Brille und Spitzbart, gerade mal 1, 50 Meter groß. Zusammen mit vielen anderen jüdischen Passagieren flieht er vor dem Faschismus in Italien und vor dem drohenden Krieg in Europa. Levi ist schon über 60 Jahre alt, als er den Dampfer in Richtung Argentinien besteigt. In Italien ist er angesehener Professor für Mathematik — im argentinischen Rosario erwartet ihn eine neue Aufgabe. Er soll das neu gegründete mathematische Institut an der Universität in Rosario leiten. Die Stelle ist ihm aufgrund seiner guten Kontakte in der internationalen mathematischen Community angeboten worden. Er wird das Institut bis nahezu an sein Lebensende leiten und die Mathematik in Argentinien auf den Kopf stellen.
Beppo Levi ist eigentlich eine Art Universalmathematiker. Besonders bekannt ist er allerdings für seinen „Satz von Beppo Levi“. Das ist ein wichtiger Satz aus der sogenannten Maßtheorie, einem Teil der Analysis, mit dem Levi Regeln für die Integralrechnung aufgestellt hat.
Wie hat Beppo Levi die mathematische Forschung und Lehre an der Universität in Rosario geprägt? Mit welchen Tricks hat der Mann seine Vorlesungen gehalten? Und woher hat eigentlich Demian seine ganzen Insider-Infos zu Beppo Levi? Darüber sprechen detektor.fm-Moderatorin Charlotte Thielmann, Spektrum der Wissenschaft-Redakteurin Manon Bischoff und Mathematiker Demian Nahuel Goos in der vierten Folge von „Geschichten aus der Mathematik“.
„Geschichten aus der Mathematik“ ist ein detektor.fm-Podcast in Kooperation mit Spektrum der Wissenschaft. Die Idee für diesen Podcast ist am MIP.labor entstanden, der Ideenwerkstatt für Wissenschaftsjournalismus zu Mathematik, Informatik und Physik an der Freien Universität Berlin, ermöglicht durch die Klaus Tschira Stiftung.