Grams‘ Sprechstunde | HateAid

Was tun gegen digitale Gewalt?

HateAid hilft Menschen, die Hass im Netz erfahren. Wie kann man mit diesem Problem als Individuum und als Gesellschaft umgehen?

Hass im Netz ist für viele Menschen bereits zum Teil des Alltags geworden. Abwertende Kommentare können dabei praktisch jeden treffen, egal ob jemand in der Öffentlichkeit steht, zur Schule geht oder aus irgendeinem persönlichen Grund in das Visier anderer gerät. In extremen Fällen können solche Kampagnen auch ein tragisches Ende nehmen, wie das Beispiel der österreichischen Ärztin Lisa-Maria Kellermayr. Sie hatte sich als Medizinerin für die Corona-Impfung starkgemacht und wurde von rechten Gruppen und Impfgegnern so lange digital bedrängt, bis sie sich das Leben nahm.

Als allererstes ist es hilfreich, sich als betroffene Person bewusst zu machen, dass das Internet kein rechtsfreier Raum ist.

Clara Taruba, HateAid

HateAid: Was tun gegen Hass im Netz?

Eine Organisation, die sich dafür einsetzt, dass es nicht soweit kommt, ist die gemeinnützige Organisation HateAid. Sie versteht sich als Anlaufstelle für Opfer digitaler Gewalt und hilft unter anderem bei der Vorbereitung juristischer Prozesse. So hat man bereits Mandantinnen und Mandanten wie die Klimaaktivistin Luisa Neubauer, die Politikerin Renate Künast oder den Pianisten Igor Levit vor Gericht unterstützt.

Wie lässt sich Hass im Netz verhindern? Und was kann man machen, wenn er bereits stattfindet? Diese und weitere Fragen bespricht Natalie Grams-Nobman mit Clara Taruba. Sie ist Betroffenenberaterin bei HateAid und berichtet, wie sie Opfern digitaler Gewalt zur Seite steht, was die sozialen Medien für unsere Diskussionskultur bedeuten und wie auch besonders Ärztinnen und Ärzte mit digitalen Anfeindungen umgehen können.