Für die Generation, die mit dem Internet aufgewachsen ist, ist auch der Hass im Netz allgegenwärtig. Jeder bzw. jede zweite in Europa zwischen 18 und 35 hat laut einer Umfrage schon mal Beleidigungen, Drohungen oder andere Formen von digitaler Gewalt erlebt. Viele fühlen sich mit dem digitalen Hass überfordert. Dies ist vor allem für Personen ein Problem, wenn sie im Fokus der Öffentlichkeit stehen und eine große Anzahl von Hassnachrichten erhalten.
Der Kalif von Dresden
Hasnain Kazim ist Autor, Journalist und setzt sich gegen Rassismus ein. Für viele Userinnen und User ist das Grund genug, ihn mit Hate Speech zu überschütten. Der ehemalige Spiegel-Korrespondent hat sich dazu entschieden, dem Hass im Netz konfrontativ zu begegnen. Er antwortet den Menschen, die ihm beleidigen und liest ihre Nachrichten öffentlich vor.
KI gegen Hate Speech
Der konfrontative Ansatz von Kazim ist aber vielleicht nicht der richtige Weg für alle. Es gibt auch Menschen, die sich aus verschiedenen Gründen nicht dem Hass im Netz aussetzen wollen. Etwa weil sie psychisch nicht in der Lage dazu sind oder weil sie sich hilflos gegenüber der Welle an Hass im Netz fühlen, die auf sie hinabstürzt. In diesem Fall soll künstliche Intelligenz dabei helfen, Hassbotschaften auszumachen und diese automatisch zu löschen. Die KI steckt hier aber noch in den Kinderschuhen und erkennt oft nicht den Kontext, in dem ein Posting veröffentlicht wurde.
Was hilft gegen Hass im Netz und wie kann man effektiv auf Hate Speech antworten? Darüber spricht detektor.fm-Moderatorin Amelie Berboth mit dem Autor und Journalisten Hasnain Kazim und der Medienlinguistin Sylvia Jaki.