detectiv – die Recherche-Serie | Deutsche Krankenhäuser und die Hygiene

Resistente Keime dank resistenter Schlamperei?

Ins Krankenhaus geht man, um gesund zu werden. Für tausende Menschen jedes Jahr aber endet der Aufenthalt mit dem Tod, wegen mangelnder Hygiene. Wie groß das Problem ist und wo Kliniken besonders fahrlässig mit dem Thema umgehen, zeigt nun eine Recherche.

Was, glauben Sie, tötet mehr Menschen? Der Straßenverkehr oder die Krankenhäuser?

„Absurde Frage“, denken Sie jetzt vielleicht. Leider nicht. Das sagen die Fakten. Es sterben mehr Menschen, weil sie ins Krankenhaus kommen, an einen Ort, der heilen soll. Das ist das Ergebnis einer Recherche von Correctiv, dem gemeinnützigen Recherchezentrum.

Banale Fehler, drastische Folgen

Der Grund: mangelnde Hygiene. Man kommt mit einer überschaubaren Wunde in die Klinik, infiziert sich dort mit Keimen, die resistent sind gegen Antibiotika – und die wird man dann nicht mehr los. Die Folge: chronische Entzündungen, Organschäden, Amputationen und für tausende Menschen jedes Jahr sogar der Tod.

Es ist ein großer Mangel. Die Qualität der Krankenhäuser muss sichtbar gemacht werden. Erstmal gibt es nur ein Kriterium: das Fachpersonal. Das heißt nicht, dass in unserer Karte ein grünes oder rotes Licht für Sauberkeit oder Unreinheit spricht. – Hristio Boytchev hat für Correctiv recherchiert.

Gute Krankenhäuser? Karte soll Aufschluss geben

Correctiv hat gemeinsam mit der ARD recherchiert. Sie haben für jedes Bundesland detaillierte Ergebnisse über die Personalvorgaben des Reinigungspersonals und die so genannten Krankenhausqualitätsberichte miteinander verglichen. In einer Karte haben sie so Krankenhäuser miteinander verglichen.

Neu ist das Problem nicht, aber scheinbar haben es die Krankenhäuser nach wie vor nicht im Griff. Wie groß das Problem ist und woran es liegt, das erklärt Hristio Boytchev von Correctiv im Gespräch mit detektor.fm-Moderatorin Marie-Kristin Landes.


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