Invasive Arten bedrohen heimische Natur

Zuwanderung der anderen Art

Wenn Tiere und Pflanzen sich in Regionen ausbreiten, in denen sie ursprünglich nicht vorkommen, können sie der Natur massiv schaden. Über das Problem von invasiven Arten.

Invasive Arten

Das Drüsige Springkraut, der Waschbär und die Nilgans – das sind nur drei Beispiele für invasive Arten. Das heißt, diese Pflanzen oder Tiere breiten sich in einer Region aus, aus der sie ursprünglich nicht herkommen. Das kann in manchen Fällen zu erheblichen Schäden in der Natur führen: Einige wenige eingewanderte Tier- und Pflanzenarten verdrängen nämlich die heimischen Arten. Denn sie nehmen deren Lebensraum und Ressourcen in Anspruch. Damit bedrohen sie hierzulande die Artenvielfalt.

Gesetzlich verankert

Die EU hat deshalb schon vor zwei Jahren eine Liste invasiver Arten zusammengestellt, die man auf keinen Fall in die EU einführen oder dort halten darf. Die Liste wurde 2017 erweitert. Von den 49 Tier- und Pflanzenarten, die darauf stehen, kommen allerdings schon jetzt 39 in Deutschland vor. Bundestag und Bundesrat haben deswegen im vergangenen Jahr ein Gesetz beschlossen, um den Import und die Ausbreitung invasiver Arten einzuschränken.

Der Waschbär, das Drüsige Springkraut, das sind Arten, die werden wir nicht mehr los. – Ingolf Kühn, Helmholtz Zentrum für Umweltforschung

Menschliche Ursachen

Die Ursachen für die Einwanderung der fremden Arten liegen oft beim Menschen. Der Waschbär zum Beispiel wurde 1935 aus den USA wegen seines Pelzes eingeführt. Dann wurde er bewusst ausgesetzt und hat sich zu einer Plage entwickelt. Die Chinesische Wollhandkrabbe hingegen wurde vermutlich durch Handelsschiffe aus Asien eingeschleppt.

Gebietsfremde Arten sind Arten, die ohne Zutun des Menschen nicht zu uns gekommen wären. – Ingolf Kühn

Über die Gefahr, die von invasiven Arten ausgeht und was man dagegen tun kann, hat detektor.fm-Moderator Christian Eichler mit Prof. Dr. Ingolf Kühn vom Helmholtz Zentrum für Umweltforschung gesprochen. Er ist unter anderem Professor für Makroökologie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.

Je nachdem, um was für Tiere oder Pflanzen es sich handelt, muss man ganz gezielt dagegen vorgehen.Ingolf Kühn 

Redaktion: Amelie Berboth

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