Moore sind natürliche Kohlenstoffspeicher. In Deutschland sind jedoch bis heute über 90 Prozent für die Land- und Viehwirtschaft trockengelegt worden. Dadurch werden Tonnen an CO2 freigesetzt.
Intakte Moore sind ein natürlicher Hochwasserschutz, Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten und schützen das Klima. Denn genauso wie Wälder binden sie Kohlenstoff. Wenn Moore trockengelegt werden, dann entweicht dieser gebundene Kohlenstoff und gelangt als CO2 in die Atmosphäre.
In Deutschland gelten mehr als 90 Prozent der Moore als entwässert. Viele dieser Flächen dienen dem Torfabbau sowie der Land- und Viehwirtschaft. Zwar nehmen Moore in Deutschland nur etwa vier Prozent der Fläche ein, allerdings verursachen sie mehr als ein Drittel aller Treibhausgase in der Landwirtschaft. Daraus ergibt sich ein politischer Konflikt zwischen der Landwirtschaft und dem Klima- und Umweltschutz.
Anfang September hat das Bundesumweltministerium die „Nationale Moorschutzstrategie“ veröffentlicht. Damit folgt das Ministerium einem Antrag aus dem Koalitionsvertrag der Legislaturperiode 2017–2021. Das ist ein „Meilenstein, auf den lange gewartet wurde“, sagt Franziska Tanneberger vom Greifswald Moor Centrum. Mit der „Nationalen Moorschutzstrategie“ will das Bundesumweltministerium das Bewusstsein für die Bedeutung von Mooren und dem Moorenschutz stärken und macht Vorschläge zu ihrer Wiederherstellung und der nachhaltigen Nutzung.
Über die Bedeutung von Mooren für den Klima- und Umweltschutz und wie wiedervernässte Moore auch wirtschaftlich genutzt werden können, darüber spricht detektor.fm-Moderatorin Ina Lebedjew mit Dr. Franziska Tanneberger. Sie ist Wissenschaftlerin an der Universität Greifswald und Leiterin des Greifswald Moor Centrums.