Spektrum-Podcast | Wie Sympathie entsteht

Was auf Menschen sympathisch wirkt – und was nicht

Sympathie ist kein Zufall: Sozialpsychologische Experimente zeigen, welche Faktoren Einfluss darauf haben, wie wir unser Gegenüber bewerten. Das geschieht innerhalb von Sekundenbruchteilen.

Sympathisch im Bruchteil einer Sekunde

Ohne ein Wort gewechselt zu haben, ist auf den ersten Blick klar: Der neue Kollege sieht nett aus, die Stimme im Radio klingt auch ohne Gesicht sympathisch, auf dem Foto wirkt die neue Nachbarin aber etwas ungemütlich. Ob jemand sympathisch ist oder nicht, wird innerhalb von Sekundenbruchteilen entschieden. Unser Hirn nimmt dabei einige kognitive Abkürzungen, sogenannte Heuristiken. Mit ihrer Hilfe können schnell Schlussfolgerungen gezogen werden, ohne komplizierte und vergleichsweise langwierige Denkprozesse in Gang setzen zu müssen. Auf der einen Seite ein Vorteil, auf der anderen Seite kann der erste Eindruck natürlich auch trügerisch sein. Ein zweiter Blick lohnt sich also.

Im Laufe der Evolution hat es sich als vorteilhaft erwiesen, in Sekundenbruchteilen einschätzen zu können, ob jemand Freund oder Feind ist.

Christiane Gelitz

Christiane Gelitz, Redakteurin bei Spektrum der Wissenschaft, erklärt im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Marc Zimmer, warum wir ungewollt vom Aussehen auf den Charakter unseres Gegenübers schließen. Außerdem präsentiert sie interessante Ergebnisse aus der Forschung: So wirken breite Gesichter oft unsympathischer, Freunde haben ähnliche Hirnaktivitäten und unsere Wahrnehmung für unangenehme Körpergerüche schützt uns vor Krankheiten.

Also alles kein Zufall beim Thema Sympathie? Nein, sagt Gelitz. Allerdings kann beispielsweise der „Mere-Exposure-Effekt“ dafür sorgen, dass sich Menschen annähern, nur weil sie sich regelmäßig über den Weg laufen.

Redaktion