Wenn wir das Universum weiter erkunden wollen, müssen wir uns auf lange Reisen einstellen. Wie soll der Mensch die überstehen? Forschende halten eine Art Winterschlaf für für die Lösung. Doch kann das klappen?
Im Winterschlaf zum Mars: Der rote Planet ist das nächste große Ziel der Raumfahrt. Nicht nur superreiche Space-Pioniere wie Elon Musk sprechen ständig davon, den Mars bald zu besuchen und dort irgendwann sogar Siedlungen zu errichten. Auch Raumfahrtorganisationen wie NASA und ESA wollen den Planeten künftig noch besser erkunden. Doch die Reise dorthin dauert mehrere Monate. Wie sollen Astronautinnen und Astronauten das überstehen?
Die Frage ist nicht nur für Mars-Missionen relevant. Auch andere Vorhaben werden es in Zukunft erfordern, dass Menschen lange Strecken durchs Weltall zurücklegen. Neben technischen Fragen ist auch das ein Grund, warum einige Expertinnen und Experten die These vertreten, dass wir deshalb niemals den Weltraum besiedeln werden. Denn wir müssten bei längeren Weltraumreisen ausreichend versorgt werden, etwa mit Lebensmitteln und Sauerstoff.
Um diesem Problem zu begegnen, schauen sich Forschende im Tierreich etwas ab: Das Konzept Winterschlaf könnte die Lösung sein. Denn der Winterschlaf, fachlich „Torpor“ genannt, ermöglicht es Bären, Murmeltieren und Co monatelang auf Energiesparmodus zu fahren. Das heißt, dass die Körpertemperatur sinkt, keine Nahrung aufgenommen und der Stoffwechsel heruntergefahren wird. Auch Atmung und Herzschlag lassen im Winterschlaf nach, um Energie zu sparen.
Lässt sich dieses Prinzip womöglich auf den Menschen übertragen? Die Vorteile für die bemannte Raumfahrt liegen auf der Hand. Entsprechend eifrig arbeiten Forschungsteams bereits daran.
Katharina Menne ist Redakteurin bei Spektrum der Wissenschaft. Im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Marc Zimmer erklärt Menne, wo die Forschung steht und welche Hürden es beim Weltraum-Winterschlaf noch zu überwinden gilt.