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Warum gibt es in Deutschland mehr Zecken?

Verschiedene Zeckenarten finden unter anderem durch den Klimawandel auch in Deutschland immer mehr Verbreitung. Welchen Einfluss haben die Zecken?

Mehr Zecken dank steigender Temperaturen?

Der Klimawandel bringt zahlreiche Änderungen mit sich. Weil die Sommer in Mitteleuropa wärmer werden und die Temperaturen über das Jahr ebenfalls höher ausfallen als noch vor wenigen Jahren, wird das Klima hierzulande auch vorteilhafter für bisher nicht hier lebende Tierarten. Zu diesen Arten gehören auch neue Zeckenarten, die es bisher nur südlich der Alpen gegeben hat. Zudem haben sich die Gebiete, die aufgrund von Zecken als Risikogebiet eingestuft werden, weiter vergrößert.

Während in den vergangenen Jahren vor allem Bayern und andere süddeutsche Gegenden als Risikogebiet für FSME eingestuft wurden, halten es zahlreiche Expertinnen und Experten inzwischen für sinnvoll, die Warnungen auf ganz Deutschland auszuweiten. Außerdem tritt das Problem nicht nur zur wärmeren Jahreszeit auf.

Zecken können auch im Winter aktiv sein. Sie können so häufiger Blutmahlzeiten zu sich nehmen und sich dadurch schneller weiterentwickeln.

Alexander Lindau, Parasitologe

Alexander Lindau

Welche Folgen haben die invasiven Arten?

Die Ankunft dieser Zecken bringt eine Reihe von Herausforderungen mit sich: So ist zum Beispiel erkennbar, dass Krankheiten wie Lyme-Borreliose oder FSME vermehrt auftreten. Und auch die Natur wird durch Zecken und andere invasive Arten langfristig verändert werden.

Krankheiten, die man sonst eher aus dem Mittelmeerraum kannte, können in Zukunft durch Zecken übertragen werden. Da ist zum Beispiel das Krim-Kongo-Fieber, eine sehr extreme Erkrankung. Mit Einzelfällen muss man in Zukunft auch in Deutschland rechnen.

Hendrik Wilking, Infektionsepidemiologe

Robert Koch-Institut

Wie die Parasiten sich in Deutschland verbreiten und welche Veränderungen das für die Natur und uns Menschen hat, darüber spricht detektor.fm-Moderator Til Schäbitz mit dem Parasitologen Alexander Lindau von der Universität Hohenheim. Wie hoch das Infektionsrisiko in Deutschland tatsächlich ist, erklärt der Infektionsepidemiologe Hendrik Wilking vom Robert Koch-Institut.

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