Fortschritt | Die Zukunft der deutschen Spieleindustrie

Ist ein Digitalministerium die Lösung?

Die deutsche Spieleindustrie ist international kaum wettbewerbsfähig. Das sagen die Entwicklerstudios und Publisher. Für die deutsche Wirtschaft ist die Branche aber wichtig, denn sie wächst immer weiter.

Deutsche Spieleindustrie: viel Zuwachs, wenig Gewinn

In Deutschland wird immer mehr Geld für Spiele und Spielekonsolen ausgegeben. Der Markt wächst also, allerdings bleibt vom Gewinn nur sehr wenig bei deutschen Firmen. Von 100 Euro, die für Spiele ausgegeben werden, bekommen deutsche Entwicklerstudios nur 4,17 Euro. Trotz der aktuell schlechten Gewinnaussichten gibt es immer mehr neue Unternehmen in der Spieleindustrie. Die Anzahl der Firmen, die Spiele entwickeln und/oder publishen ist letztes Jahr um 20 Prozent gestiegen. „Die Überlebenschancen sind so gut wie nie zuvor“, erklärt Felix Falk, Geschäftsführer vom Branchenverband game, den Schwung an Neugründungen. 

Förderung aus der Politik

Die Parteien sind sich einig: Wir müssen im Bereich Digitalität vorankommen. Seit 2019 gibt es bereits eine jährliche Förderung für die Spieleindustrie in Höhe von 50 Millionen Euro. Das hat allerdings bisher kaum Auswirkung auf die Bewertung der Wettbewerbsfähigkeit des Digitalstandorts Deutschland. Es sei aber ein wichtiger Schritt, schätzt Felix Falk.

Wir glauben, ein Digitalministerium ist eine gute Idee, damit endlich mal jemand ganz vorne steht und auch die Verantwortung übernimmt, wenn es mal wieder zu langsam geht, so wie in den letzten Jahren.

Felix Falk, Bundesverband game

Foto: Branchenverband game

Bislang sind Belange der Spieleindustrie noch beim Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) angesiedelt. Verkehrsminister Andreas Scheuer hat große Pläne, die Branche noch weiter voranzutreiben. Dazu zählt unter anderem die Anerkennung der Gemeinnützigkeit von E-Sport-Vereinen. Das steht zwar bereits im Koalitionsvertrag, wird aber wohl Aufgabe der kommenden Bundesregierung werden.

Über die Zukunft der Gamesbranche in Deutschland spricht detektor.fm-Moderatorin Anja Bolle mit Felix Falk vom Branchenverbands game.

Redaktion