Auf die Zwölf | Im Osten fehlen die Einwohner

Wichtig für Kultur und Wirtschaft

Im Osten Deutschlands gibt es viel zu sehen – aber Einwohner findet man dort wenige. Was passiert, wenn die Menschen wegziehen?

30 Jahre nach dem Mauerfall blühen viele Landschaften durchaus auf, vor allem Städte und Gemeinden in Ostdeutschland. Nicht nur Leipzig, Dresden, Berlin, auch andere Städte sind herausgeputzt, haben ihre Altbauten saniert. Es gibt moderne Einkaufsstraßen, die Infrastruktur ist mal mehr, mal weniger gut in Schuss. Was dem Osten fehlt, insbesondere den ländlichen Regionen, sind Einwohner.

Die sogenannte ’Teilungslücke’ zwischen Ost- und Westdeutschland hat eine ökonomische Wucht, die die gesellschaftspolitische und wirtschaftspolitische Debatte bis in unsere Zeit prägt.

Dr. Felix Rösel

Einwohner fehlen im Osten

Nicht nur dass Einwohner Städten Attraktivität verleihen, sie garantieren auch wirtschaftliche Stärke und Erneuerung. Die Einwohnerzahl in Ostdeutschland ist nicht erst seit den letzten 30 Jahren rückläufig. Nach dem Zweiten Weltkrieg sind Millionen von Menschen in die westlichen Besatzungszonen geflohen. Andere harrten aus, kehrten aber zu DDR-Zeiten ihrem Heimatort den Rücken. Allein das waren etwa zwei Millionen Menschen. Und seit der Friedlichen Revolution zieht es mehr und mehr Einwohnerinnen und Einwohner anderswo hin. Vor allem junge und gut ausgebildete Frauen verlassen den Osten.

Was bedeutet das?

Welche Auswirkungen hat diese Entwicklung und wie trägt sie zur Radikalisierung der übrigen Bevölkerung bei? Damit wollen wir uns in einer neuen Folge von „Auf die Zwölf“ beschäftigen. Dafür haben wir mit dem Bevölkerungsexperten Felix Rösel gesprochen, der an der Dresdner Niederlassung des ifo Instituts forscht.

Durch den Podcast führen Dr. Sascha Weigel und Peter Hense.

Redaktion