Leipziger Buchmesse | Nora Krug über den Krieg in der Ukraine

„Dieses Buch ist visueller Journalismus“

Die Illustratorin Nora Krug zeigt mit ihrem Buch „Im Krieg. Zwei illustrierte Tagebücher aus Kiew und St. Petersburg“, was es heißt, im Krieg zu leben. Sie hat eine ukrainische Journalistin und einen russischen Künstler ein Jahr lang begleitet.

Aus Karlsruhe in die Vereinigten Staaten

Nora Krug, geboren 1977 in Karlsruhe, studierte Bühnenbild, Dokumentarfilm und Illustration in Liverpool, Berlin und New York. Ihre Zeichnungen und Bildergeschichten erscheinen regelmäßig in großen Tageszeitungen und Magazinen (u. a. The New York Times, The Guardian, Le Monde diplomatique). Sie ist Fulbright-Stipendiatin und erhielt zahlreiche Preise und Förderungen, u. a. der John Simon Guggenheim Memorial Foundation, der Pollock-Krasner Foundation und der Maurice Sendak Foundation, außerdem verlieh ihr das Victoria and Albert Museum in London den Titel „Illustrator of the Year“.

Ihr Debüt »Heimat. Ein deutsches Familienalbum« feierte als internationales Buchereignis einzigartige Erfolge, in den USA wurde es mit dem National Book Critics Award ausgezeichnet und in Deutschland 2022 zur Schullektüre ernannt. Krug ist Professorin für Illustration an der Parsons School of Design in New York und lebt in Brooklyn.

Die beiden nehmen den Krieg ganz unterschiedlich wahr: Die Ukrainerin lebt in der Angst, dass sie und ihre Familie bombardiert wird, dass ihr Land vernichtet wird. Wohingegen die Konfrontation für den russischen Protagonisten vielmehr innerlich stattgefunden hat.

Nora Krug, Illustratorin und Autorin

Was der Krieg in der Ukraine nimmt

Eine ukrainische Journalistin und ein russischer Künstler, ein Jahr lang begleitet von einer deutsch-amerikanischen Illustratorin. Zwei Leben im Krieg, zwei Tagebücher über 52 Wochen, ein Buch voller Hoffnung auf Frieden. Wenige Tage nach der russischen Invasion der Ukraine hat Nora Krug Kontakt aufgenommen zu zwei Menschen in Kiew und Sankt Petersburg, die ihr in wöchentlichen Gesprächen berichten, was der Krieg für sie bedeutet. Wie sie mit ihren Kindern darüber sprechen, mit Freunden und Fremden, ob sie arbeiten können und wie sie leben. Was es heißt, wenn die Heimat zerstört wird. Und wie es sich anfühlt, wenn sie einem genommen wird, weil die eigenen Überzeugungen nicht mit dem Krieg, den das Heimatland führt, vereinbar sind. Nora Krug hat 52 Wochen lang die Berichte gesammelt und illustriert. Auszüge aus den visuellen Tagebüchern wurden u. a. in der Süddeutschen Zeitung und der L.A. Times veröffentlicht. Dieses Buch umfasst das ganze erste Kriegsjahr. Das erste Jahr eines Krieges, von dem die Welt dachte, er würde keine sechs Tage dauern. Ausgezeichnet mit dem Overseas Press Club Award 2023. Die L.A.-Times-Serie war für den Pulitzer-Preis nominiert. — Penguin Verlag

Über das Buch „Im Krieg. Zwei illustrierte Tagebücher aus Kiew und St. Petersburg“ spricht detektor.fm-Moderatorin Alina Eckelmann live auf der Leipziger Buchmesse mit Nora Krug.