World Press Photo Award

Schockierendes Foto als Preisgarant?

Das Pressefoto des Jahres 2018 zeigt einen Demonstranten in Flammen. Auch in der Vergangenheit hat die Jury immer wieder Motive ausgewählt, die von Not, Elend und Krieg erzählen. Welche Bedeutung haben schockierende Fotos?

Preis für schockierendes Foto

Der World Press Photo Award zeichnet jährlich das weltweit beste Pressefoto aus. In diesem Jahr stammt das Siegerbild von dem venezolanische Fotografen Ronaldo Schemidt. Darauf zu sehen ist ein brennender Demonstrant in Caracas.

Die Aufnahme ist schockierend und verdeutlicht die Spannungen, die in Venezuela zwischen Demonstranten und der Polizei herrschen. Somit erfüllt das Bild eine politische und aufklärerische Funktion und ist damit von erheblicher journalistischer Bedeutung. Allerdings wirft die Wahl des Fotos die Frage auf, ob immer solche erschreckenden Bilder für die Berichterstattung nötig sind.

Als Fotograf ist es relativ einfach, solche Bilder zu machen, die eine Schockwirkung haben und relativ weite Verbreitung finden.  Daniel Etter, Fotograf und Pulitzerpreisträger

Die Macht der Bilder

Fotos sprechen die Gefühle ihrer Betrachter direkt an. So können sie eine ganze Generation prägen, wie zum Beispiel das Portrait Che Guevaras. Auch die Bilder aus dem Vietnamkrieg haben hunderttausende Menschen in der ganzen Welt aufgerüttelt. Und genau diese Macht der Fotos nimmt der World Press Photo Award zum Anlass, um die einprägsamste Aufnahme des Jahres zu prämieren.

Über den Beruf des Pressefotografen und seine Erlebnisse in Krisengebieten spricht der Fotograf und Pulitzerpreisträger Daniel Etter mit detektor.fm-Moderator Eric Mickan.

Als Pressefotograf hat man natürlich auch eine dokumentarische Pflicht. Wenn man sowas sieht, ist es unsere Aufgabe das zu fotografieren.Daniel Etter 

Redaktion: Patrick Ehrenberg