Preis für schockierendes Foto
Der World Press Photo Award zeichnet jährlich das weltweit beste Pressefoto aus. In diesem Jahr stammt das Siegerbild von dem venezolanische Fotografen Ronaldo Schemidt. Darauf zu sehen ist ein brennender Demonstrant in Caracas.
Die Aufnahme ist schockierend und verdeutlicht die Spannungen, die in Venezuela zwischen Demonstranten und der Polizei herrschen. Somit erfüllt das Bild eine politische und aufklärerische Funktion und ist damit von erheblicher journalistischer Bedeutung. Allerdings wirft die Wahl des Fotos die Frage auf, ob immer solche erschreckenden Bilder für die Berichterstattung nötig sind.
Als Fotograf ist es relativ einfach, solche Bilder zu machen, die eine Schockwirkung haben und relativ weite Verbreitung finden. – Daniel Etter, Fotograf und Pulitzerpreisträger
Die Macht der Bilder
Fotos sprechen die Gefühle ihrer Betrachter direkt an. So können sie eine ganze Generation prägen, wie zum Beispiel das Portrait Che Guevaras. Auch die Bilder aus dem Vietnamkrieg haben hunderttausende Menschen in der ganzen Welt aufgerüttelt. Und genau diese Macht der Fotos nimmt der World Press Photo Award zum Anlass, um die einprägsamste Aufnahme des Jahres zu prämieren.
Über den Beruf des Pressefotografen und seine Erlebnisse in Krisengebieten spricht der Fotograf und Pulitzerpreisträger Daniel Etter mit detektor.fm-Moderator Eric Mickan.
Redaktion: Patrick Ehrenberg