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Wie sollten wir übers Klima reden?

Es wird derzeit viel über das Klima gesprochen und darüber, wie wir es retten können. Doch wie reden wir eigentlich darüber: Lieber entspannt bleiben oder Alarm schlagen?

Die Rhetorik variiert

Klimawandel, Klimakrise oder auch Klimakatastrophe: In unserem öffentlichen Diskurs gibt es viele Begriffe, um die fortschreitende globale Erwärmung zu beschreiben.

Die einen halten die Forderung von Protestierenden wie Fridays for Future oder Letzte Generation für blanken Alarmismus, der nicht zielführend ist. Andere Menschen haben die Befürchtung, dass ohne ein radikales und schnelles Umdenken die schlimmsten Folgen der Erderwärmung — etwa steigende Meeresspiegel oder auch Extremwetterlagen — nicht mehr abgemildert werden können. Der Untergang ganzer Inselstaaten und mehr Klimageflüchtete, die ihre Heimat verlassen müssen, wären dann die Folge.

Hätte es Krisenstäbe gegeben, die gesagt hätten: „Klimakrise! Klimakrisen-Sonderstabkommando! Erneuerbaren-Lichtgeschwindigkeits-Programm – jetzt gehen wir los! Wir machen jetzt neue Bürgerinitiativen auf oder Bürgerräte und befragen die Leute. Wir tun uns zusammen!“, dann wäre diese Ohnmacht nicht gekommen.

Luisa Neubauer, Klimaaktivistin

Foto: detektor.fm

Klimakrise: Wie reden wir darüber?

Der Kabarettist und gelernte Physiker Vince Ebert hält die Art und Weise, wie Aktivistinnen und Aktivisten über das Klima sprechen, für überzogen und nicht sachlich. Seiner Ansicht nach wäre es sinnvoller, wissenschaftsorientiert an Auswegen zu arbeiten, anstatt „kosmetische“ Lösungen wie den Verzicht auf Fleisch oder Kurzstreckenflüge als ernsthafte Lösungen für das Weltklima zu betrachten.

Ja, wir haben Probleme. Aber der Mensch ist extrem kreativ und anpassungsfähig. Und wir werden das irgendwie schaffen.

Physiker und Kabarettist Vince Ebert auf der Frankfurter Buchmesse

Foto: detektor.fm

Aktivistinnen wie Luisa Neubauer oder auch die Wissenschaftlerin Maja Göpel sehen das dagegen anders. Für sie ist ein schnelles Umdenken in Gesellschaft und Politik entscheidend, um die nicht mehr abwendbaren Folgen der Klimakrise zumindest so weit zu reduzieren, damit große Teile der Erde weiterhin bewohnbar bleiben können.

Um gegen die Klimakrise zu handeln, müsste man erstmal die Dinge beschreiben, wie sie sind. In all ihrer Dramatik, findet Kira Vinke vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung.

Man muss die Dramatik auch beschreiben, aber man muss auch das Bild der Hoffnung, des Wegs in die Zukunft daneben stellen.

Dr. Kira Vinke auf der Frankfurter Buchmesse

Foto: detektor.fm

Mit Vince Ebert, Luisa Neubauer, Maja Göpel und Kira Vinke hat die detektor.fm-Redaktion auf der Frankfurter Buchmesse gesprochen.

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