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Brauchen wir eine Social-Media Revolution?

Unsere digitale Öffentlichkeit spielt sich vor allem auf wenigen großen Social-Media-Plattformen ab, die unsere Wahrnehmung und Debattenkultur stark prägen. Die Spielregeln geben dabei Tech-Milliardäre aus dem Silicon Valley vor — nicht immer zu Gunsten demokratischer Werte. Was können wir in Europa dagegen tun?

KI gefährdet Demokratie

83 Prozent der deutschsprachigen Bevölkerung über 18 Jahren nutzen Social Media, vor allem die big player: TikTok, X und Meta Plattformen. Private, marktinteressierte Unternehmen bestimmen also über unsere digitalen Diskussions- und Diskursräume.

Demokratie-gefährdende Inhalte sind dabei aus aufmerksamkeits-ökonomischen Gründen eher willkommen, als ein Dorn im Auge der Betreiber. In den USA hat Meta-Chef Mark Zuckerberg mittlerweile das externe Fakten-Checking abgeschafft. Dabei stellen KI-generierte Inhalte mittlerweile eine noch größere Herausforderung dar — etwa in der Bekämpfung von Desinformationskampagnen.

Die Grenzen des EU-Rechts

Erik Tuchtfeld ist Jurist und Plattformexperte und forscht am Max-Planck Institut für ausländisch-öffentliches Recht und Völkerrecht. Mit seiner interdisziplinären Forschungsgruppe humanet3, will er herausfinden, wie der Mensch in den Mittelpunkt des digitalen Wandels gestellt werden kann. Dafür nimmt er auch die EU-Regeln, z.B. den AI Act genau unter die Lupe.

Ich glaube, dass wir da die Grenzen des Rechts feststellen. Das Recht alleine wird es nicht schaffen, einen guten Online-Diskurs herzustellen. Was es stattdessen braucht, ist wirklich eine andere Struktur von digitalen öffentlichen Orten. Und die sollten vielfältig sein.

Ob wir tatsächlich eine Social-Media Revolution brauchen, darüber hat detektor.fm-Moderatorin Jessica Hughes im Podcast „Ach, Mensch!“ mit Erik Tuchtfeld gesprochen. Das und einiges mehr erfahrt ihr in dieser Folge von „Zurück zum Thema“.