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Wie bestimmt Twitter den politischen Diskurs?

Oft starten politische Debatten auf Twitter. Theoretisch kann jeder dort mit diskutieren. In der Praxis fehlen in sozialen Medien aber die Stimmen von Menschen, die nicht zu der Online-Politikbubble gehören.

Wo findet Politik statt?

Im Plenarsaal des Bundestags, in der Kneipe an der Ecke oder doch auf Twitter? Politische Debatten können überall stattfinden. Seit einigen Jahren spielen sie sich aber verstärkt in sozialen Medien ab. Politische Artikel werden online geteilt und kommentiert. Politiker und Politikerinnen nutzen das Netzwerk, um für ihre Themen Werbung zu machen.

Am Ende gilt der Satz: Democracy is made by those who show up!

Konstantin von Notz, MdB, Bündnis 90/DIE GRÜNEN

Twitter: Freund oder Feind des politischen Diskurses?

Ein Blick in die Twitter-Trends verrät: Hier wird heiß diskutiert. Black Lives Matter, Cancel Culture, HartzIV. Große Debatten haben durchaus das Potenzial vom Netz in den Politikdiskurs zu wandern. Das konnten Protestbewegungen wie zum Beispiel ‚Black Lives Matter‘ oder ‚Fridays for Future‘ für sich nutzen.

Twitter ist absolut mein wichtigstes Medium.

Natascha Strobl, Politikwissenschaftlerin

Es ist aber nicht alles rosig im Netz. Hasskommentare, Beleidigungen und öffentliche Anfeindungen gehören online zum Alltag. Der Ton ist rau und das schreckt viele ab. Vor allem Journalisten, Wissenschaftlerinnen und Politikerinnen diskutieren dort. Andere bleiben lieber offline und nehmen nicht an der Debatte teil. Ist Twitter also das neue politische Hinterzimmer?

Manche Debatten spielen sich in eng gefassten Zirkeln ab. Das ist unter Demokratie-Gesichtspunkten nicht unproblematisch.

Mario Anastasiadis, Medienwissenschaftler, Universität Bonn

Der politische Diskurs hat sich, zumindest teilweise, in soziale Netzwerke verlagert und dadurch verändert. Was bedeutet das für die Demokratie? Konstantin von Notz von den Bündnis 90/Die Grünen erklärt detektor.fm-Moderatorin Amelie Berboth, wie er das Medium und Onlinedebatten nutzt. Natascha Strobl tweetet für ihr Leben gerne und schildert warum. Der Medienwissenschaftler Mario Anastasiadis weiß, warum die Onlinedebatte wichtig, aber am Ende nicht allein entscheidend ist.

Redaktion