Cemile Sahin hat gerade ihr viel besprochenes Debüt „Taxi“ im Korbinian Verlag veröffentlicht. Mit Mascha Jacobs spricht die bildende Künstlerin über die Entstehungsgeschichte des Romans und die Idee dahinter.
Eine Mutter inszeniert die Rückkehr ihres im Krieg gefallenen Sohnes. Nach einem Serien-Skript, an dem sie zehn Jahre geschrieben hat. Mit einem Fremden, der ihren Sohn spielt. Was als Film gedacht war, wird ein Roman. Und so stehen in „Taxi“ nicht nur Mutter und (der falsche) Sohn, sondern auch die Konventionen und Formen beider Medien im Fokus.
Das Interesse für das Verhältnis von Fakt und Fiktion, Bild und Wort, ist wegweisend für die absurden und rührenden Konstellationen in dem wilden Debütroman.
Cemile Sahin wurde 1990 in Wiesbaden geboren und ist in Deutschland und England groß geworden. Sie studierte zunächst am Central Saint Martins College of Art and Design in London und machte letztes Jahr ihren Abschluss an der Universität der Künste in Berlin. Ihre Arbeiten bewegen sich zwischen Film, Fotografie, Skulptur, Sound und Text. Ihre multimedialen Installationen kreisen um Themen wie Erinnerung und Geschichte – und wie diese dargestellt werden können. In Center Shift einer mehrteiligen Miniserie, an der Cemile Sahin gerade arbeitet, inszeniert sie einen Mord immer wieder neu. Alle Darsteller und Darstellerinnen wollen den Mord begangen haben. Ob er wirklich stattgefunden hat und wer ihn begangen hat, bleibt auch hier offen.
Unser erster runder Geburtstag. Das feiern wir! Mit euch.
Samstag, 16. November 2019, Leipzig (Täubchenthal)