Welche Spuren hinterlässt der NSU bei Angehörigen und Migranten? „Spuren“ will dieser Frage auf den Grund gehen. Und werden wir durch die Armee erst zu Menschen? „Army“ ist ein koreanischer Film über Depression und Autorität.
Ein Jahr ist die Verurteilung der NSU-Terroristin Beate Zschäpe her. Abgeschlossen ist der fünfjährige Prozess damit nicht, zumindest emotional. Ebenso wenig wurde der Hunger nach Antworten gestillt.
Mit den Spuren, die die Aufarbeitung im Prozess hinterlassen hat, beschäftigt sich Aysun Bademsoy in ihrem Film „Spuren“. Sie gibt den Angehörigen und der migrantischen Community das Wort. Dabei wird klar: Viele sind enttäuscht, über den unzureichenden Aufklärungswillen und gestärkt in ihrem Misstrauen gegenüber dem Staat.
In seinem Film „Army“ begleitet Kelvin Kyung Kun Park einen jungen Koreaner durch die Militärausbildung. Woochul, der Protagonist des Films, wird unweigerlich zum Alter-Ego des Filmemachers und entwickelt eine Depression. Der Regisseur ist ebenfalls während seiner Zeit im Militärdienst depressiv geworden.
Park verarbeitet die Frage, was das Teilnehmen an der Armee mit uns als Individuum macht und wie sich der autoritäre Drill auf die Gesellschaft auswirkt. Park widmet „Army“ denen, die während des Militärdienstes umgekommen sind.
Über die beiden Dokumentarfilme sprechen die detektor.fm-Moderatoren Jonas Junack und Oliver Haupt. Morgen geht es dann um „Village of Women“ und „Guaicurus Street“.
Redaktion: Liam Pape
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Samstag, 16. November 2019, Leipzig (Täubchenthal)