Was wichtig wird | Ólafur Elíasson in der Tate Modern

Knoff-Hoff-Show und urbane Experimente

Der Künstler Olafur Eliasson hat viele namhafte Preise bekommen, die wahrscheinlich selbst Kunstbanausen schon mal gehört haben. Joan-Miró-Preis, Mies-van-der-Rohe-Preis oder Ritter des französischen Ordens „des Artes et des Lettres“. Warum die neue Ausstellung von Olafur Eliasson in der Tate Modern Gallery in London sehenswert ist, erklärt Sebastian Frenzel vom Monopol Magazin.

Natur-Trickser und Eventkünstler

Olafur Eliasson ist dafür bekannt, mit Naturerscheinungen zu arbeiten. Er hat einen Gletscher zu einer Austellung nach New York verfrachtet. Er hat eine LED-Leuchte entworfen, die mit Photovoltaik betrieben wird. Und er hat Nebel und Flüsse in bunten Farben erscheinen lassen. Diese Manipulation natürlicher Phänomene ist eine Art Markenzeichen von Eliasson. Der Event-Charakter seiner spektakulären Installationen ist bisweilen auch ein Kritikpunkt. Andererseits verzaubert er damit selbst Publikum, das den Zugang zu Kunst sonst schwerer findet:

Er arbeitet eigentlich mit ganz elementaren Phänomenen. Also mit Licht und Schatten, mit Spiegeln, mit Farbphänomenen. Das heißt mit Dingen, die wir alle aus der Natur kennen. Und insofern ist seine Arbeit relativ niederschwellig, sie ist sehr sinnlich. – Sebastian Frenzel, stellvertretender Chefredakteur des Monopol Magazins.

Tate Modern – Sprungbrett für Olafur Eliasson

Eine Arbeit, mit der Eliasson schlagartig bekannt wurde, war das „Weather Project“ 2003 in der Turbinenhalle der Tate Modern Gallery. Über eine Millionen Besucher wollten die Ausstellung sehen. Die Verbindung Eliassons zum Museum ist entsprechend eng. Ist auch seine neueste Ausstellung „In real life“ dort sehenswert? Und ist die Kritik an der Happening-Kultur von Olafur Eliasson berechtigt? Diese Fragen klärt Sebastian Frenzel, stellvertretender Chefredakteur des Monopol Magazins, im Gespräch mit dekektor.fm-Moderator Christian Erll.

Es war ein urbanes Experiment. Mit dem er zeigen will, was ästhetisch möglich wäre, wenn wir alle unsere Umgebung vielleicht ein bisschen anders gestalten würden oder anders wahrnehmen würden.Sebastian Frenzel 

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Redaktion