Labelchef und Sänger Maurice Summen im Interview

„Die Anzeigenbudgets nehme ich lieber aus der Staatskasse“

Maurice Summen führt mit Staatsakt eins der wenigen erfolgreichen deutschen Indielabels. Als Sänger ist er gerade mit dem Projekt „Die Türen spielen Der Mann“ unterwegs. Wir haben mit ihm über Männerklischees und staatliche Musikförderung gesprochen.

Seit der Gründung der Band Die Türen im Jahr 2002 ist Maurice Summen eine feste Instanz in der deutschen Musiklandschaft. Sein zunächst nur als Vertriebsplattform für die Alben der Türen gegründetes Label Staatsakt hat mittlerweile Hochkaräter wie Ja, Panik, Bonaparte oder Jens Friebe im Programm. Summens neueste eigene Band hört auf den Namen „Der Mann“.

Ich bin ein Mann

Die Idee zu „Der Mann“ entsteht, als Maurice Summen und der Türen-Bassist Ramin Bijan gemeinsam mit ihrem ehemaligen Bandkollegen Gunther Osburg ein Konzert der Band Die Heiterkeit besuchen. Osburg hatte die Türen 2011 verlassen, möchte aber wieder Musik mit seinen alten Weggefährten machen. Die drei überlegen sich ein ausgeklügeltes digitales Bandprojekt, das sie „Der Mann“ nennen.

Ihr Debütalbum „Wir sind der Mann“ erscheint 2014. Mittlerweile ist aus dem Drei-Mann-Projekt eine sechsköpfige Liveband erwachsen, die sich „Die Türen spielen Der Mann“ nennt. Neben Gunther Osburg und Mitgliedern der Türen spielt auch der Staatsakt-Künstler Carsten „Erobique“ Meyer mit. Staatsakt-Supergroup? Wahrscheinlich.

„Die Türen spielen Der Mann“ touren gerade durch Deutschland. Vor ihrem Konzert in Leipzig haben wir mit Maurice Summen über Männerklischees und staatliche Musikförderung gesprochen.

Welche Band möchte schon Platten verkaufen müssen, um Anzeigen in Zeitschriften zu finanzieren? Da nehme ich doch die Anzeigenbudgets lieber aus der Staatskasse. 

Redaktion: Vincent Raßfeld