Der Gründungsmythos der Band Der Mann liest sich wie folgt:
Rotterdam Ende der 80er – die Studenten Ray Mann, George Mann und Berthold Mann treffen sich in den verrauchten Kneipen des Szeneviertels Coolhaven. Beeinflusst von Soul, Reggae und The Velvet Underground gründen sie eine Band und spielen einige Auftritte in kleinen Clubs. Die drei sind fasziniert von der Idee einer virtuellen Band, die Umsetzung ist damals aber noch Zukunftsmusik. Dann verlieren sie sich für viele Jahre aus den Augen.
Die Türen sind Der Mann
Hinter Der Mann verbergen sich die Mitglieder der Band Die Türen. Zusammen mit einer Animationsfirma und dem Maler Helmut Kraus haben sie das Gesamtkunstwerk „Der Mann“ erschaffen, samt Potraitmalerei auf dem Plattencover und 3D-Video. Das dazugehörige Album Wir sind der Mann bewegt sich musikalisch zwischen vielen Stühlen. Es gibt Elemente aus Rock, Funk, Elektronika und Indie-Pop.
Zwischen Kitsch und Reformhauskritik
Als Der Mann unternehmen die Musiker auch Ausflüge ins Schlager-Millieu zwischen Rocko Schamoni und Udo Jürgens. Dabei schrammen sie – Absicht oder nicht – mitunter haarscharf am Kitsch vorbei.
Auch Wortspiel-Salven und der typische Türen-Humor kommen auf Wir sind der Mann nicht zu kurz, wie zum Beispiel in dem Stück Ich bin ein Mann. Darin beklagt sich die Band über die Gräten im Fisch, die Freunde auf Facebook oder die Kälte im Winter. Im letzten Stück The Rise Of The Reforming House lebt Bassist Ramin Bijan alias Berthold Mann zu schnellem Gitarrenpicking seine Abneigung gegen Reformhäuser aus.
Kurzweiliges für Jeder-Mann
Auf Wir sind der Mann wollten die Türen nach eigener Aussage eine „Gaga-Version des deutschen Durchschnittsmannes“ kreieren. Herausgekomme ist ein cleveres, kurzweiliges Album für Mann und Frau und allem dazwischen.