Musikzimmer

Bayern ist das neue Kentucky

In der neuen Ausgabe des Musikzimmer-Podcasts redet Thomas Venker vom kaput-Magazin über drei sehr unterschiedliche Veröffentlichungen. Soybomb erklären, warum sie auf den amerikanischen Kontinenten mehr Hörer haben als in Europa. Und bei den Geheimfavoriten gibt’s Bluegrass und Glitzer-Chamberpop.

Playlist

  1. Bum Khun Cha Youth – Weißt du noch (Februar 2020)
  2. Luis Ake – Zeit
  3. Rosaceae – Efia
  4. Chefket feat. May – UBR
  5. Jettes – Team
  6. Geheimfavoriten – Sinu, Johnny & The Yooahoos, In Athena
  7. Henrik Schwarz – Endangered Species
  8. Soybomb – Breakfast in Bed
  9. Alice Phoebe Lou – Touch

Die gespielten Songs und alle, die wir nicht in den Podcast quetschen konnten, findet ihr auf unserer Spotify-Playlist.

Die nächste Musikzimmer-Ausgabe kommt am 19. August 2020. Bis dahin läuft immer mittwochs um 19 Uhr im Wortstream die Wiederholung dieser Folge.

Ihr wollt auch unter den Geheimfavoriten im Musikzimmer sein? Wir bringen eure Band ins Radio! Schickt uns eure Songs, am besten per Link (Soundcloud, Bandcamp, Dropbox …) an musikzimmer[at]detektor.fm.


Geheimfavoriten

Seit einigen Monaten kuratieren wir die Geheimfavoriten (ehemals Newcomer) im Musikzimmer ohne Abstimmung und Wettbewerb. Weil sie im Gegensatz zu den restlichen Songs in der Sendung nur angespielt werden, kriegen sie dafür hier mehr Platz.

Sinu – Da fehlt was

Eigentlich wollte Sinan Köylü alias Sinu Paläontologe werden. Als er erfuhr, dass man damit kein Geld verdienen kann, entschied er sich für Musik. Dort liegt das Geld quasi auf der Straße, und deshalb ist Sinu auch einige Jahre als Straßenmusiker aufgetreten. Seine Kindheit hat er an der Ägäis verbracht, mit sechs Jahren verschlug es seine Familie nach Deutschland. Aufgewachsen ist er in Mainz, in Köln und Berlin arbeitet er heute an seiner Musik. Seine Texte schreibt er auf deutsch und türkisch. Zu seinen musikalischen und lyrischen Vorbildern zählen Jeff Buckley und Hermann Hesse ebenso wie Cem Karaca und Nazim Hikmet. In seinem neuen Song „Da fehlt was“ geht es um das Ende menschlicher Beziehungen.

Johnny & The Yooahoos – Meeting is over

Bluegrass ist – ähnlich wie Country – hierzulande stark von verstaubten Western- und Cowboyklischees belastet. Dass das nicht sein muss, zeigen junge Musiker wie der US-Amerikaner Billy Strings. Und auch in Deutschland wird zu Banjo und Mandoline gegriffen – aktuelles Beispiel sind Johnny & The Yooahoos, ein Quartett aus Oberbayern, das dieser uramerikanischen Musik eine eigene Note verleiht. Ihre Songs bewegen sich zwischen Großstadtdunst und ländlicher Idylle, vielen Tönen und einer gewissen Rawness. Auf ihrer erste Single „Meeting is over“ präsentieren sie ihre mit flinken Fingern gespielten akustischen Instrumente und dreistimmigen Gesang.

To Athena – No History

To Athena ist das Projekt der Luzerner Musikerin Tiffany Limacher. Musik ist ihr gewissermaßen in die Wiege gelegt, denn ihr Grossvater war und ihr Vater ist Geigenbauer. Und Geigen finden auch ihren Weg in die Musik von No Athena – in ihrem aktuellen Song „No History“ stoßen Streicher-Elemente auf warme Synthie-Sounds. Zu den eigenwilligen Arrangements singt sie mal mit stürmischer, mal mit zarter Stimme. „No History“ klingt ein bisschen beatlesque surreal, mit langsamen Arpeggios und einem Mellotron zu entspannten Drums, sie selbst nennt das ganze „Glitter Soaked Chamber Pop for an 80ies Heartache“. Das Debütalbum „Aquatic Ballet“ soll im Oktober erscheinen.

Unseren Musikzimmer-Podcast könnt ihr hier hören und abonnieren. Und auf unserer gleichnamigen Spotify-Playlist bekommt noch mehr Tipps.

Redaktion

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