Popfilter | BIBIZA – Casanova

Wiener Grandezza 2.0

Der Musiker BIBIZA spielt die Wien-Karte, erfolgreich wie kaum ein anderer. Ist das aber nicht der immer selbe Schmäh?

Wiener Tradition

Kaffeehäuser, Altbau, der Prater und klar, das Schnitzel. Es gibt einiges, was typisch Wien ist und das meiste davon hat auch schon eine ewig lange Tradition. Vielleicht nicht ganz so lang andauernd, aber auch traditionsreich ist der Pop, der aus Wien kommt. Damals mit Georg Danzer, heute mit Bilderbuch und Wanda – auf die eine andere Art stehen sie alle in einer Tradition und sind voneinander beeinflusst.

Der Poster-Boy schlechthin ist natürlich Falco. Er steht wie kein anderer für den Wiener Pop, der aus den nördlicheren Gegenden gerne auch als schnöselig und arrogant wahrgenommen wird. Dass sich BIBIZA stark an ihm orientiert, steht außer Frage. Aus dem Rap kommend, bringt der junge Musiker aber noch deutlich mehr ein, als „nur“ die Singer-Songwriter-Geschichte aus Wien. Immer wieder fühlt man sich an Yung Hurns Wienerischen Rap oder Ski Aggus Rap auf Techno-Beats erinnert. Trotzdem ist BIBIZA nicht nur ein Produkt verschiedener Einflüsse.

Austro-Pop für Großstädter*innen

Auf seinem Debüt „Wiener Schickeria“ gibt er die volle Palette an Assoziationen und vielleicht auch Vorurteilen zum Besten. Aber was er beschreibt, funktioniert auch in vielen anderen Großstädten: Die Party voller Rausch und Ekstase, der Kater danach, das Alleinsein. Kunststudentinnen, die machen was sie wollen und damit ihren Eltern ein Dorn im Auge sind. Und Schönheitsideale, die Falco so sicher noch nicht hätte verbreiten können – oder wollen.

Damit ist BIBIZA ziemlich erfolgreich. Debüt-Album im Sommer, volles Haus bei Festivals und eine ausverkaufte Tour in Deutschland und Österreich. Im Popfilter hört ihr seine neue Single „Casanova“ und wir gucken nochmal auf sein Debütalbum und warum er damit so erfolgreich ist. Den Podcast könnt ihr hier hören und abonnieren.

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