Popfilter | Bombino – Aitma

Frieden für die Tuareg

Dank seiner Gitarrenkünste ist der nigrische Musiker Bombino zum „Sultan of Shred“ gekürt worden. In seinem neuen Song „Aitma“ ruft er alle Tuareg-Völker zur Einigkeit auf und kündigt damit das Album „Sahel“ an.

Gitarre statt Gewehr

Die Sahel ist eine geografischen Zone, die zwischen der nordafrikanischen Sahara-Wüste und der Trockensavanne im Süden zwischen Atlantik und dem Roten Meer liegt. Dieses riesige Gebiet ist die Heimat der Tuareg, einem traditionell nomadisch lebenden Volk, dessen Kultur seit vielen Jahren bedroht ist. Einige Tuareg kämpfen deshalb mit Waffen gegen Ausgrenzung, andere entscheiden sich lieber für die Musik. So auch Goumar Almoctar alias Bombino, der mit Bands wie Tinariwen und Mdou Moctar zur ersten Riege des sogenannten Tuareg-Blues gehört und damit seit einiger Zeit die westliche Musikwelt erobert.

Sultan of Shred

Schon 2004 erscheint das erste Soloalbum von Bombino, das er noch selbst auf Kassette vetreibt. Ein Fan der ersten Stunde ist Dan Auerbach von The Black Keys, der Bombino nach Nashville einlädt. Zusammen nehmen sie das Album „Nomad“ auf, das 2013 erscheint. Heute zählt Bombino zu den bekanntesten Gitarristen des Tuareg-Blues, deshalb hat er mittlerweile auch den Beinamen „Sultan of Shred“ bekommen. Mit seinem 2018er-Album „Deran“ ist er sogar für einen Grammy nominiert – als erster Musiker aus Niger überhaupt.

Der Nachfolger von „Deran“ heißt „Sahel“ und ist laut Bombino eine Hommage an “all meine Tuareg-Brüder und -Schwestern in der ganzen Sahel-Region.” Die Musik darauf soll die Vielfalt der verschiedenen Kulturen der Region widerspiegeln. Aufgenommen hat er es zusammen mit seiner Band im marokkanischen Casablanca. Der Song “Aitma” ist eine Bitte an alle Tuareg, sich für Einigkeit und Solidarität stark zu machen. Und den hört ihr heute im Popfilter. 

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Redaktion

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