Dino Brandãos Lieder sorgen tendenziell für gute Stimmung. Sein Blick auf die Welt bringt einen dabei aber eigentlich so gar nicht in Feierlaune.
Vegetarisch leben, aber in ein Thunfisch-Sandwich beißen. Das kann schon mal ein schlechtes Gewissen machen. Eine kleine Zeile reicht Dino Brandão, um in seinem Song „Everyday Happy Birthday“ von dem Zwiespalt einer im Wohlstand lebenden Gesellschaft zu erzählen.
Und das dürfte ja einigen bekannt vorkommen: man bemüht sich, irgendwie so zu leben, dass die Welt besser wird. Vegan oder vegetarisch, nicht mehr fliegen – irgendwie den indiviudellen Output verringern. Nur: wer im reichen Europa lebt, kommt kaum drumherum. Mal ganz abgesehen davon, dass dieser Reichtum auf Kolonialismus und Ausbeutung beruht.
Dieses Dilemma nimmt der Musiker Brandão als Grundbaustein für seine neue Single. Der wird ein Album folgen und auch das widmet sich einer kritischen Perspektive auf die Gesellschaft. Ganz rausnehmen will sich Dino Brandão da aber nicht. Nicht ohne Grund heißt das Album, das am 19. April erscheinen wird, „Self-Inclusion“.
Dass Dino Brandão kein Unbekannter ist, obwohl sein Debüt erst noch erscheint, liegt auch an der Umtriebigkeit des Musikers. Lange war er Sänger und Gitarrist der Band Frank Powers, außerdem hat er für Sophie Hunger Gitarre gespielt und den Züricher Musiker Faber produziert. Mit den beiden zusammen hat er dann auch das Album „Ich liebe dich“ aufgenommen: zwei Hände voll Liebeslieder auf Schwyzerdütsch. Auch dadurch hat er viel Aufmerksamkeit bekommen, die jetzt auch sein Album erwarten könnte.
Zuerst aber gibt es seine Vorab-Single „Everday Happy Birthday“, die ihr heute im Popfilter hört. Außerdem machen wir da noch eine kleine Tour durch das musikalische Schweizer Nachtleben. Wenn euch das gefällt, abonniert den Popfilter hier und verpasst keine weitere Folgen.